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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Re: USA provoziert weiter den auch außenpolitisch schwachen NK-Präsidenten

Drohen die USA Nordkorea auch regelmäßig mit einem atomaren Angriff? So wie der nordkoreanische Menschenfreund Kim den USA.

Ihre Formulierung lässt manichäisches Denken bei Ihnen vermuten. Nur weil man die usa kritisiert, heisst das noch lange nicht, dass man Kim für den Guten hält. Über die Qualitäten dieser pseudokommunistischen Familiendikatatur zu streiten ist verlorene Liebesmüh. Aber dennoch ist es so, dass die usa das Problem sind. Sie haben den unentschiedenen Ausgang des Koreakrieges, in dessen Verlauf sie 18 von 22 nordkoreanischen Städten zu mehr als 50 Prozent zerstört haben, nie akzeptiert, waren während eines Dreivierteljahrunderts nicht bereit in Friedensverhandlungen einzutreten. Im Gegenteil haben sie ihre militärischen Drohgebärden ständig weiter hochgefahren. In wenigen Tagen geht das nächste Grossmanöver los. Zu behaupten, die Kim-Diktatur sei eine militärische Gefahr für die Welt, ist schlicht lächerlich. Die wissen dort genau, dass ein Krieg mit grösster Wahrscheinlichkeit ihr Ende bedeuten würde. Ein Land, das so schwach ist, dass es Mühe hat, seine Bevölkerung zu ernähren, hat nicht die Ressourcen um dem Militärmoloch usa plus Verbündeten zu widerstehen. Sie fahren die Stachelschweintaktik - wenn ihr kommt, werd ich sterben, aber es wird euch weh tun. Das ist alles andere als irrational. Und, um Ihre Eingangsfrage zu beantworten, ja, von u.s.-Seite wird mit allem gedroht, was man hat. Alles liege auf dem Tisch, heisst es doch so schön. Vor ein paar Tagen hat der cia-Chef öffentlich über die Ermordung der nordkoreanischen Führung räsoniert.
Ausserdem; man schlägt den Sack, meint den Esel. Der Esel - China - wird nicht warten, bis die u.s.-Amerikaner an ihren Grenzen stehen. Nötigenfalls werden sie eingreifen. Um nicht in diese Situation zu kommen, haben sie zusammen mit den Russen einen Vorschlag zur Güte gemacht, der aber von den usa rundweg abgelehnt wird. In den usa ist ein interner Machtkampf im Gang. Da gibt es Akteure, denen zuzutrauen ist, dass sie im Sinne eines Befreiungsschlages, die Welt der Gefahr eines WWIII aussetzen. Die Lösung oder mindestens Entschärfung des Problems wäre in Washington zu suchen, nicht in Nordkorea.

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