schtonie schrieb am 15.05.2017 09:13:
Die Situation ist zurückhaltend gesagt eine Katastrophe und nicht nur Handwerklich schlecht gemacht. Man kann sich auch dem Eindruck nicht erwehren, dass es hier auch nicht mal um uU falsche Ideologie ging.
Ja, Ideologie geht gar nicht. Am Ende kommen noch neue Ideen heraus, die dieses Land im Moment so gar nicht verträgt (Vollgas schon, aber bitte nur im Rückwärtsgang).
Auffällig ist nämlich, dass das Land so viele Förderschulen bzw. -einrichtungen samt Personal sehr zügig schließt und sich primär der Zuständigkeit entzieht.
Aber Schule ist immer noch Ländersache oder?
Das Land hat sich aus seiner Zuständigkeit der Förder- und Sonderschulen massiv zurück gezogen. Einrichtungen zu Hauf geschlossen und dementsprechend Personal entlassen. Stattdessen werden jetzt vielerorts teils stark behinderte Kinder im normalen Schulbetrieb beschult und damit diese halbwegs klarkommen, erhalten sie einen sog. Integrationshelfer. Also jemand, der jetzt über private Träger wie Caritas, Diakonie und viele nicht ganz so große und bekannte private Träger in die Schulen geschickt werden und dann das kompensieren sollen, was der normale Lehrer bei weitem in diesem Zusammenhang nicht leisten kann UND dafür auch nicht mal ansatzweise ausgebildet wurde. Diese Integrationshelfer werden weiter von der öffentlichen, nun allerdings aus kommunaler Hand bezahlt.
...vermutlich wenn der Schulträger kommunal ist, oder?
Kosten je Integrationshelfer monatlich: Je nach Umfang zwischen 4.000,- und 6.000,-
Die Integrationshelfer erhalten nebenbei nur einen Bruchteil des Geldes. Der größere Teil verbleibt bei den jeweiligen Trägern für Verwaltung und wer weiß für was...
Sicher für einen Audi Q7 oder sowas.
Klingt für mich mehr nach Outsourcing von früheren Pflichtaufgaben, welche man dann mit dem hübschen und vermeintlich sozial klingendem Namen "Inklusion" geschmückt hat. Ne Mogelpackung! Wie das meiste in der Politik...
Ich kann mir nicht denken, dass "Outsourcing" (ein klassisches schwarz-gelbes Konzept, um Staatskosten zu senken und private Taschen zu füllen) von den Grünen als Ziel definiert wurde.
Vermutlich steckt etwas anderes dahinter: Inklusion hilft behinderten Kindern, sich weniger behindert zu fühlen. Ich schätze, für die Entwicklung eines Kindes ist die Inklusion die beste Methode. Schon weil es sich normaler fühlt.
Und nun? Steigen die ganzen selbsternannten "Kinderretter" auf die Barrikaden, die die Foren immer mit ihrer "Kopf ab, Schwanz ab"-Forderung zumüllen?
Nein. Ähnlich wie im Straßenverkehr sind wir hier plötzlich für Täterschutz. Die Kinder sollten es mal nicht übertreiben mit ihren Ansprüchen...
FW