RWE hat in einer ad-hoc-Meldung am 02.12.2021 angekündigt, dass der Betrieb der Erdgas-Kraftwerksblöcke Weisweiler VGT G und H sowie Gersteinwerk I und K1 nicht mehr unterbrechungsfrei gewährleistet werden kann.Damit können sie keine gesicherte Leistung mehr bis Anfang April liefern. Alle Blöcke zusammen haben eine Nennleistung von rund 1 GW.
Grund dafür ist, dass der Übertragungsnetzbetreiber mögliche Unterbrechungen der Gasversorgung angekündigt hat.
Unklar ist der Grund der Unterbrechung der Gasversorgung. Es muss nicht zwingend physischer Gasmangel vor liegen. Es ist auch möglich, dass die Versorger langfristige Verträge mit garantierten Höchstpreisen mit RWE abgeschlossen haben und die Lieferung einstellen, weil sie Verluste machen würden.
Hier zeigen sich die Folgen der europäischen Energiemarktderegulierung. Es gibt Unternehmen, die die Gasspeicher betreiben. Die speisen das Gas in das Versorgungsnetz ein, was wieder einem anderen Unternehmen gehört. Das Gas landet dann in den Kraftwerken von RWE (oder auch nicht). RWE speist dann den Strom in das Übertragungsnetz ein, was wieder ein anderes Unternehmen ist.
In dieser ganzen Kette von Unternehmen trägt kein Unternehmen die Verantwortung für einen sicheren Betrieb der Gas- und Stromversorgung. Die Übertragungsnetzbetreiber (Strom) sagen, sie haben keinen Strom von RWE bekommen. RWE sagt, es hat kein Gas vom Gasnetzbetreiber bekommen. Der wiederum sagt, er hat kein Gas von den Lieferanten erhalten.
https://www.eex-transparency.com/news/ad-hoc-ticker/
Der Füllstand der deutschen Gasspeicher nimmt weiterhin ab. Er ist mittlerweile auf unter 60% gesunken.
https://agsi.gie.eu/#/graphs/DE