Soweit meine Informationslage zutreffend ist wurden insgesamt die Investitionen in neue Ölfelder deutlich reduziert. Das verknappt natürlich das Angebot, die Preise dürften weiter steigen. Parallel dazu dürfte sich das ja auch auf die Gasförderung auswirken, auch hier entsprechend eine Verknappung des Angebotes auftreten, mit ebenfalls steigenden Preisen. So weit so gut, das ist ja ein Schritt in die richtige Richtung.
Das Problem aber ist, dass in um so höherem Maße in regenerative Energien investiert wird. Und das ist kontraproduktiv. Das führt auch nicht dazu, dass zum Beispiel CO2 reduziert wird. Die Thematik der CO2-Schuldenfalle trifft ja sowohl auf darauf basierende Produkte als auch auf die Regenerativen selber zu. Es kommt zu einer massiven Erhöhung. Man treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus. Tatsächlich macht es das sogar noch schlimmer. Das Problem liegt ja darin, dass die stetig zunehmenden Neuinvestitionen jeweils höher liegen als die mit den bereits getätigten Investitionen erreichten Einsparungen.
Und da CO2 ja auch Indikator für anderen Ressourcenverbrauch und Umweltschäden ist, gilt das auch unabhängig von der strittigen Klimafrage.
Einwänden könnte man dagegen lediglich, dass eben die deutlich höheren finanziellen Neuinvestitionen, die mit den "ökologischen" Neuinvestitionen einher gehen, Hoffnung bieten. Denn sowohl "ökologisch" als auch finanziell ist ja der Unterschied zu konventionellen Energien, dass die Anschaffung und damit die fixen Kosten sehr viel höher sind, dafür aber dann der Betrieb und damit die variablen Kosten, sehr viel niedriger sind. Und die stetig steigenden Investitionsmittel müssen ja auch finanziell aufgebracht werden, um die nötigen Anlagen, Produkte und alles, was dazu gehört, anzuschaffen. Auch finanziell ist das eine Schuldenfalle.
Ich fürchte nur, dass das nicht wirklich viel ändern wird. Denn in entsprechend hohem Maße werden Subventionen gesteigert. Was dann gleichzeitig tendenziell auch den Konsum noch mal zusätzlich anheizt. Man könnte sich zwar darüber freuen, dass die soziale Schere sich damit auch immer weiter öffnet, weil Subventionen eine Umverteilung von unten nach oben sind. Und damit ja zunehmend doch wieder Menschen genötigt werden, ihren Konsum zu senken. Leider aber wird diese Konsumsenkung, da sie nicht auf Marktwirtschaft beruht, auch eine zunehmende Deckungslücke beim Bedarf erzeugen. Also tatsächliche Armut. Während auf der anderen Seite die Konsumeinsparungen durch Mehrkonsum der Profiteure wieder mehr als wett gemacht wird. Und ja dennoch der Trend erhalten bleibt, dass sowohl die Anzahl der Verbraucher, also die Weltbevölkerung, weiter steigen wird als auch der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch. Denn so in den entwickelten Industrienationen zunehmend Not entstehen wird, also für immer mehr Menschen eine am Bedarf vorbeigehende Konsumsenkung erfolgt, so bleibt in den Schwellen-und Entwicklungsländern dennoch eine Steigerung für breite Teile der Bevölkerung. Die Armutslevel nähern sich sozusagen von zwei Seiten an, die einen lernen mehr zu verschwenden, bleiben aber eher arm, die anderen lernen zunehmend, was Armut ist.
Von allen möglichen Wegen beschreiten wir in allen Bereichen die jeweils schlechtest Möglichen.
Am Ende stehen massive Umweltzerstörungen, hoch autoritäre Systeme, viel Not, die Wiederkehr eines feudalen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Freiheit wird es nur für wenige geben. Und für immer weniger.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.12.2021 17:21).