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mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2022

Re: Notstände sind systembedingt

bismi schrieb am 27.08.2022 22:24:

Es wird für und wegen Geld produziert.

Vielleicht hast du recht. Das Tauschmittel Geld hat uns die Sicht genommen für das was dahinter steht: Güter. Wir vergöttern Geld, um es an sich zu vermehren anstatt es einfach als das zu sehen was es ist: ein Tauschmittel.

"Money will ruin the life of any man who treats it like anything but a tool with which to work." Henry Ford

Geld ist im Kapitalismus zwar auch Tauschmittel, aber eben auch der Maßstab des Wertes, bzw. der fertige Reichtum. Als Ware in der Reichtum eben noch nicht verkauft, also zwar sachlicher Reichtum, aber wertlos.

wo kein Gewinn zu erwarten ist, bleibt die Produktion aus

Das ist nun mal so im Diesseits dieser Welt, egal mit welchem ...ismus wir wirtschaften [1].

Das ist keineswegs das allgemeine Verhältnis zur Produktion. In vernünftigen Wirtschaftssystemen produziert man für das Bedürfnis und wegen dem Bedürfnis. Im Kapitalismus kommt das nur gelegentlich vor, z.B. wenn der Staat Infrastruktur bzw, Versorgungen bereitstellen und sicherstellen möchte.

Versorgung ist kein Zweck privater Geldbesitzer

In dieser arbeitsteiligen Welt versorgen wir uns alle gegenseitig.

Nein. Wie ich geschrieben hatte, Versorgung ist kein Zweck des privaten Produzenten. Der stellt seine Produktion ein, wenn es sich für ihn nicht lohnt. Der produziert nicht wegen dem Bedürfnis.

Geld ist lediglich ein Tauschmittel, das uns wie kein anderes Mittel hilft, den Bedarf von Gütern zu erfassen und die Arbeitsteilung zu organisieren. Kein zentralistischer Bürokrat kriegt das genauso gut hin.

Das ist übliche Lüge der VWL, dass Geld nur eine Recheneinheit wäre, die ungemein praktisch sein, und letztlich dafür sorgt, dass die Güter dorthin kommen, wo sie gebraucht werden.
Das ist zwar auf den ersten Blick zu durchschauen, und der Volksmund weiß, dass Geld die Welt regiert. Aber die VWL hält tapfer an ihrem Dogma fest.

dass ausgerechnet in den Metropolen des Kapitalismus - also dort wo nach Auskunft der VWL Milch und Honig fließen müssten - ein permanenter Notstand herrscht

Dann sprichst du von Ländern mit (vielen) staatlichen Interventionen, einschließlich Lobbyismus. In einer wirklich freien Wirtschaft herrscht kein Notstand, Katastrophen außen vorgelassen. [2]

Lol. In einer "wirklich freien Wirtschaft" würde die Kapitalvermehrung nach kurzer Zeit zum Erliegen kommen. Kapitalismus ruiniert in kürzester Zeit seine eigenen Grundlagen. Kapitalisten würden Abwässer nicht klären, ihren Dreck in die Landschaft kippen, Löhne einfach nicht zahlen, die Produkte würden Giftstoffe aller Art enthalten, die Arbeitsbedingungen wären nicht auszuhalten etc...

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