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  • TheCalyx

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2010

Mut zur Lücke

Die grundsätzliche Botschaft ist ja erstmal richtig: Um Umweltschäden einzudämmen müssen weniger Ressourcen verbraucht und (NaWi, nicht WiWi) effizienter genutzt werden.

Und was bedeuten die vagen Aussagen, die Regierung solle beschließen, "dass wir unsere Heizungen austauschen und alle weniger verbrauchen"? Bezieht sich das auch auf die vielen einkommensschwachen und von Armut betroffenen Menschen, die schon heute entscheiden müssen, ob sie ihr Geld für Miete, Heizung oder Essen aufwenden?

Das ist der Punkt: Es kann keinen ökologischen Wandel ohne sozialen Wandel geben, wenn wir nicht endgültig in die sozialdarwinistische Tyrannis abrutschen wollen.

Daher ist das neoliberale Mantra der Konsumentenentscheidung hier auch völlig fehl am Platz, welches dann gleich noch mit einem toxischen, übergriffigen Schutzbegriff verklammert wird.

Der Unterschied zu Corona ist und bleibt, dass Corona sich sehr schnell als kein relevantes Problem für die gesamte Menschheit gleichermaßen entpuppt hat. Da können die sogenannten Risikogruppen oder was sich dafür hält noch so sehr lamentieren: Im Vergleich zu den kapitalismusgemachten Umweltproblemen war Corona ein Strohfeuerchen, was aber schon mal gern als Übung genutzt wurde. Edit: Ich behaupte, es hätte auch nie ein solches Theater gegeben, wäre nicht absehbar gewesen, dass die Wirtschaft kollabiert, so ganz ohne Coronukrainewandel.
Jaja, iss angeblich ne Verschwörungserzählung, sagen die Verschwörer, andere haben vielleicht einfach schon mal was von gelenkten Demokratien, manipulativen Konzernmedien und Staatstheorie gehört und leugnen das auch nicht.

Wer da wen für was benutzt hat, mit welchen Mitteln und Methoden, diese Diskussion sollte die Bevölkerung dringendst unzensiert und massenwirksam führen. Diesen Sommer noch, denn das Zeitfenster dafür schließt sich bereits rasant.

Schon vor 20 Jahren gab es Berichte über fast unerträglichen Hitzesmog etwa in Athen. Aber solche Extremwetterereignisse wurden nicht sofort mit dem allgemeinen Klimageschehen in Verbindung gebracht.

Damals war das Kapital eben noch damit beschäftigt, sich den künftigen Markt der Beseitigung der von ihm verursachten Umweltschäden selbst zu erzeugen.

Schließlich muss man kein Kapitalismuskritiker sein, um zu thematisieren, dass in einer Klassengesellschaft eben nicht alle gleichermaßen für den Klimawandel verantwortlich sind.

Dementsprechend wird bei Probst auch nicht thematisiert, dass man mit einem Verbot von Kurzstreckenflügen und der Schließung von Privatflughäfen konkrete Maßnahmen ergreifen könnte, um diejenigen in die Verantwortung zu nehmen, die zum Klimawandel beitragen.

Mehr noch: Man sollte sich im besten Fall als ernstzunehmender Antikapitalist mit solchen kosmetischen Rachemaßnahmen nicht beruhigen oder abspeisen lassen, denn sowohl die ökologischen als auch die sozialen Probleme sind systemimmanent und mehr der gierigen Dummheit der Masse als der Bösartigkeit Einzelner zu zurechnen. Wobei sich das ergänzt, nicht ausschließt.

Für viele Menschen dürfte dieser Satz allerdings eher wie eine Drohung klingen:

Auch wenn es diesmal keine Pandemiewelle ist, die auf die deutsche Gesellschaft zurollt, sondern eine Hitzewelle - wir sind gewappnet!

Das ist es auch.

Gegen wen gehts?

Gruß

Calyx

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.07.2023 14:33).

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