Das mit Demokratie oder Despotie beseitigen ist selbstverständlich meine persönliche Bewertung. Völkerrechtlich macht das keinen Unterschied, da hast du recht.
Aber mindestens für die jüngeren Beispiele (Afghanistan, Irak, Syrien, Kosovo) gab es UN-Mandate, auch wenn man im Falle des Irak darüber streiten kann, ob eine so Umfangreiche Aktion dadurch noch gedeckt war. Rein formal war es aber so, dass der Irak von der UNO dazu verpflichtet worden war, seine Chemiewaffen abzurüsten und Kontrollen zuzulassen und dass er gegen den zweiten Punkt immer wieder verstoßen hat. Das verrückte war, dass der Iran die Kontrollen zwar systematisch sabotierte und damit zu schlimmsten Befürchtungen Anlass gab, trotzdem aber keine einsatzfähigen Chemiewaffen mehr hatte. Aber das wusste man erst sicher, als die Amis das ganze Land durchsucht hatten aber nichts finden konnten.
Wo sind eigentlich die Beweise für den "Genozid" im Donbass und für die Biowaffenlabore, in denen angeblich Viren entwickelt wurden, die nur Russen krank machen? Kommt da noch was oder bleibt es bei den Fotokopien, die der russische UNO. Vertreter im Sicherheitsrat über seinen Kopf hielt und die bei allen anderen (außer den höflichen Chinesen) eine Reaktion zwischen Belustigung und Genervtheit hervorriefen?
Im Falle der Ukraine gab es nicht nur keine Ermächtigung, sondern im Gegenteil eine scharfe Verurteilung des russischen Vorgehens durch die Generalversammlung mit der klaren Forderung sofort alle Truppen von ukrainischem Territorium zurückzuziehen Im Sicherheitsrat wurde die Verurteilung nur durch Russland selbst verhindert. Russland hat überhaupt keinen Versuch unternommen, sein Anliegen vor die UNO zu bringen, außer diese dünne Biowaffen-Story, die keiner kauft.
Es bleibt fragwürdig , das eigene Fehlverhalten mit den (vermeintlichen) Rechtsbrüchen anderer in der jüngeren oder entfernteren Vergangenheit zu rechtfertigen. Egal was die Amis gemacht haben - der russische Krieg gegen die Ukraine wird dadurch nicht besser.