Die FED und auch die BoE könnten durchaus mit Zinserhöhungen auf steigende Inflationsraten reagieren. Und sehr wahrscheinlich würde es selbst bei moderaten Zinserhöhungen gelingen, einen bedeutenden Teil der Geldschwemme wieder in ruhiges Gewässer zu leiten. Denn die Blasen an den Asset-Märkten sorgen bei nicht wenigen Investoren für unrühige Nächte.
Anders sieht die Situation im Euroraum aus. Jedes Zuckeln an der Zinsschraube würde die Staatsschuldenkrise wieder aufleben lassen, evtl. sogar in dramatischer Form. Denn die BIP-Schuldenquote der Südländer wie das Strukturgefälle in der EU sind in der Pandemie weiter gewachsen. Die Schulden Griechenlands z. B. haben im letzten Jahr 200 % des BIP überschritten.
Fazit: Eine Normalisierung der Geldpolitik im Euroraum und die Befähigung der EZB zu einer antizyklischen Geld- und Konjunkturpolitik sind ohne Zerlegung des Euroraums nicht möglich.