Ich habe den Eindruck, als ob sich alles mittlerweile in zwei Welten dividiert.
Auf der einen Seite gibt es die Welt in der Geld immer mehr angehäuft wird und wo die Leute nicht mehr wissen, wohin damit. Weshalb es die groteske Boersenralley gibt oder einen völlig abgedrehten Kunstmarkt.
Und auf der anderen Seite gibt es immer weniger Geld. Alleine die Mietpreise saugen einen Großteil des Kapitals ab.
Und deswegen kann das System nicht frühzeitig kollabieren, obwohl es müsste.
Es gibt zwar eine Inflation. Aber nur in bestimmten Bereichen. (Luxus, Kunst) Wie in einer Paralellwelt gibt es eine Deflation in anderen Bereichen. (Lebensmittel) Wenn man simpel beide Bereiche zusammen zaehlt, gibt es ein schiefes Bild.
Knirschen tut es immer dort, wo sich die beiden Bereiche berühren. Zum Beispiel bei den Mieten.
Da die Boersen schon lange nicht mehr ein Abbild wirtschaftlicher Prozesse sind, sondern nur noch ein frei rotierende Spielsystem, können diese Geld aufsaugen, bis in die Unendlichkeit. Kein realwirtschaftliches Ereignis hat mehr Einfluss auf die Kurse. (z. B. Suez Kanal dicht) Weil es zu viel Geld gibt, dass nicht mehr weiss, wohin.
Ungekehrt gibt es viele Bereiche, wo dieses Geld fehlt. (Siehe Pflegeberufe, für die kein Geld da ist) Hier wird gespart und inflationiert nichts.
Wenn also jemand vor einer Inflation warnt, schaut er nur auf das statistische Mittel und dezidiert auf die unterschiedlichen Bereiche der Gesellschaft.