Denn so dumm kann man gar nicht sein, daß man nicht weiß, wie es sich wirklich verhält:
1. Der mit ABSTAND größte Preistreiber beim Sprit ist selbstverständlich der deutsche Staat. 75% der Spritpreise sind Steuern: Energiesteuer, CO2-Steuer, Umsatzsteuer. Das erklärt ja auch, warum Benzin in Texas unter 1$ kostet und in Deutschland 2,07€ (zumindest habe ich dafür grad getankt). Die Besteuerung von Benzin ist in Texas eben deutlich niedriger, als in Deutschland.
2. Außerdem panscht der deutsche Staat den Kraftstoffen Lebensmittel bei: E5/E10 und beim Diesel E7. Das verschlechtert nicht nur die Kraftstoffe, ihr Energiegehalt sinkt, die Haltbarkeit geht dramatisch runter, insb. beim Diesel. NEIN, diese staatlich Zwangsbeimischung von Lebensmitteln verteuert je nach Verschmutzungsgrad den Liter Kraftstoff um 3-6 ct. Nur am Rande sei erwähnt, daß der deutsche Staat durch seine Zwangsbeimischung von LEBENSMITTELN (!!!) zum Kraftstoff nicht nur die Spritpreise künstlich in die Höhe treibt. Sondern er entzieht dem Nahrungsmittelmarkt künstlich, unnötig gigantische Quantitäten, weswegen auch Speiseöle staatskünstlich verteuert werden.
3. Die Mineralölhändler in Deutschland kalkulieren ihre Spritpreise zum Wiederbeschaffungswert respektive den Wiederbeschaffungskosten. Das müssen sie, alles andere wäre ein unseriöses Geschäftsmodell, welches SOFORT implodieren würde und die sichere Versorgung mit Kraftstoffen wäre sofort beendet. Der Mineralölhändler weiß nicht, ob der Ölpreis steigt oder fällt, das weiß niemand. Aber er muß seinen Sprit immer so verkaufen, daß er wieder eine NEUE Charge Kraftstoff einkaufen kann. Auch dann, wenn die Preise steigen. Nur dann ist die Versorgung gesichert. Und das ist sie. Also verkauft der Händler ggf. etwas teurer, weil er sich für Preissteigerungen absichern muß. Wenn die Ölpreise wieder fallen bzw. eine längere Phase besteht, in denen der Händler nicht mit einem plötzlichen Preisanstieg an den Märkten rechnet, werden diese Sicherheitsaufschläge auch wieder abgebaut, dafür sorgt der Wettbewerb der Ölhändler untereinander automatisch. Aufgrund der Tatsache, daß Benzin & Diesel Waren mit einer hohen Umsschlagsgeschwindigkeit sind, geht das auch ziemlich fix.
Übrigens: Der Ölhändler in Texas macht das HAARGENAUSO wie der Ölhändler in Deutschland. Preise können nun mal steigen, weiß man nich', muß man bißchen vorausschauend planen & handeln (das ist übrigens eine der Leistungen, für die ihr den Ölhändler bezahlt). Und trotzdem, obwohl der texanische Ölhändler ganz genauso in die Zukunft planen muß sind ja seine Preise an der Zapfe nicht so unverschämt wie bei seinem Germanokollegah.
Damit will ich sagen: Die Risikoaufschläge machen den Kohl nicht fett. Die gibt es, die muß es im Sinne von "uninterrupted supply" auch geben, aber sie machen den Sprit nicht wirklich teuer. Wers teuer macht, den hatte mer schon, das ist der Staat.
In Deutschland, nicht so sehr im Free & Lone Star State Texas. Raise & waive the dixieflag!
Ich liebe die Texaner. Die sind wir mir Bayern. Lustige Hüte, zünftige Bräuche, schlaue Menschen, saubere Ökonomie, gute Musik. Aber die Texaner haben deutlich mehr hardcore im Blut und mehr cohones in der Hose. Und das zahlt sich für sie aus. Nicht nur, aber eben auch an der Zapfsäule. Da stehen halt einfach keine so unverschämten Preise wie bei uns hier.
Take it or leave it.
& facts are facts.
bd