Die produzierte Menge ÖL hat sich nicht verringert.
Der Preisanstieg kam in erster Linie daher, dass die Ölhändler der Meinung waren, dass durch die Corona-Lockerungen die Nachfrage der Weltwirtschaft steigen würde und haben an den Terminbörsen zu einem Preis gekauft, zu den sie meinen in Zukunft verkaufen zu können. Beim Ausbruch des Kriegs kam die Stunde der Spekulanten, die in jeder Krise kommt und hat darauf spekuliert, dass Russland als ÖL-Lieferant ausfällt.
Da die Raffenerien nicht wie in der Wirtschaft üblich nach FIFO (first in first out) kalkulieren, sondern nach LIFO (last in first out) kalkulieren, verkaufen sie den Sprit zu dem Preis, den sie zum auffüllen der ÖLläger heute zahlen müssten. Dem aktuellen Börsenpreis.
Daher verkaufen sie ÖL, dass sie vor ca. 3 Monaten billiger gekauft haben zum aktuellen hohen Preis und fahren riesen Gewinne ein.
Jetzt ist Russland aber als Lieferant nicht ausgefallen und die OPEC hällt an der Produktionsmenge fest. Ergo sinkt der Preis wieder und einige Spekulanten verlieren Geld.
Die Raffenerien, denen meist auch die großen Tankstellenketten gehören, streichen die Spekulationsgewinne ein und kaufen wieder verbilligt ein um ihre Läger zu füllen.
An der Angebotsseite für ÖL hat sich nichts geändert. Alles nur Spekulation. Die Spekulanten, die die Kontrakte nicht schnell genug wieder verkauft haben, müssen aber den Preis hoch halten um ihre Verluste zu minimieren.
Daher steigt der Preis an der Zapfsäule ungewöhnlich schnell, aber sinkt dann nur langsam. Die Gewinne wollen die Raffenerien so lange wie möglich abschöpfen.