DasWoelfchen schrieb am 17.03.2022 11:53:
Krull13 schrieb am 17.03.2022 10:22:
Es gibt immer 2 Preise für Kraftstoff und Heizmittel. Den öffentlichen an der Tankstelle zum Beispiel, den jedermann sieht, und Kontraktpreise.
Jede solvente Spedition z.B. macht Jahreskontrakte mit gefixtem Medianpreis, um eine solide Planungsgröße zu haben( auch für die Liquiditätsplanung)
Dies gleicht die üblichen Preisschwankungen auf Tagesbasis gut aus und schafft auch für die Lieferanten Planungssicherheit in der Beschaffung.
bei extremen Preisanstiegen in kurzer Zeit auf der Beschaffungsseite entsteht eine sehr schiefe Situation. Die Lieferanten müssen die Kontraktmengen zum Vertragspreis liefern, die entstehenden Defizite( Einkauf höher als Verkaufspreis) werden logischerweise bei den nicht kontraktierten Mengen , also der freie Verkauf an der Tankstelle, eingepreist.
Der Endkunde und kleine Spediteur, die ganzen Subunternehmen, sind die Leidtragenden.Aber die von dir unterstellten Defizite der Lieferanten bei den Beschaffungskosten sind nicht anhand der Kosten für zukünftige Öllieferungen zu diagnostizieren:
https://www.theice.com/products/219/Brent-Crude-Futures/data?marketId=5166946
Zur Zeit liegt der Preis für Lieferungen in 2022 noch unter 100 US$ mit einer Spitze von 99 US$ für Juni 2022 und einem Minimum von 90 US$ für Lieferung im Dezember 2022.Auf der anderen Seite ist der heute verkaufte Treibstoff an den Tankstellen aber noch zu einem Preis von rund 78 US$ eingekauft worden und lag damit kaum über dem Preis zu dem Das Rohöl für den Januar bezogen wurde. Trotzdem ist der Benzinpreis von 1,40€/l Anfang Januar auf über 1,70€/l Anfang März gestiegen.
Setzt man die Preise für die heute kontraktieren zukünftigen Lieferungen von 99 US$ zum Maßstab, so wäre dies eine Preissteigerung von 27% gegeüber dem Preis für Rohöl mit Lieferung in diesem Januar. Mithin wäre ein Benzinpreis von rund 1,80€/l sachlich zu rechtfertigen.
Er redet nicht von Rohöl, sondern von Fertigprodukten, die per Festpreis eingekauft werden.