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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Soweit ich weiß wird alles auf GMT zurückgerechnet.

Welchen Vorteil haben wir wohl bei einer einzelnen Zeitzone?

Man muss mal die Historie der Zeitzonen berücksichtigen: Zeitzonen basieren im Grunde auf lokalen Zeiten, die etwa durch Sonnenuhren angegeben worden sind. Vor der Einführung offizieller Zeitzonen hatte jeder Ort praktisch seine eigene Lokalzeit. Das fiel auch solange nicht auf, bis die Eisenbahn und der Fahrplan erfunden wurde - und es regelmäßig Probleme gab. Die Uhrzeit in Frankfurt war eben eine andere als in Berlin - und die Fahrt von Berlin nach Frankfurt dauerte eben X Stunden, die von Frankfurt nach Berlin war aber aus "unerklärten Gründen" stets deutlich länger. Das sorgte dann eben auch für Situationen, wonach sich die Uhren auf der Fahrt "verstellt" - und sicher geglaubte Anschlusszüge sich verpasst haben. Die Fahrt dauerte schlichtweg keine 3 Stunden und 40 Minuten, sondern eigentlich 4 Stunden und 5 Minuten!

Die Zeitzonen wurden effektiv eingeführt um sagen zu können, dass die Uhrzeit "12 Uhr Mittags" in zwei Orten in der gleichen Zeitzone zur gleichen Zeit schlägt. Damit "verstellten" sich die Uhren nicht mehr. Und wusste man, dass man von einer Zeitzone in die andere wechselte, konnte man das im Fahrplan auch berücksichtigen. Die Fahrt dauerte dann eben wirklich 4 Stunden und 5 Minuten!

Da die Zeitzonen auf den lokalen Zeiten basieren, dürfte auch die biologische Uhr des Menschen zur Zeitzone passen. Tut sie es nicht, gibt's den Effekt "Jetlag" - und man ist irritiert, warum zu nachtschlafender Zeit die Sonne am Himmel steht. Ja, wenn ich in China unterwegs bin, ist Tag, wenn ich in Europa eigentlich gerade am Kissen horche!

Welchen Vorteil hätten wir nun, wenn es nur noch eine Zeitzone gäbe? Im Grunde gibt es mit der GMT bereits eine anerkannte Zeitangabe, die weltweite Gültigkeit hat. Jeder geht seinem Tagwerk wie gewohnt nach und gibt eben die Zeiten in GMT an. Da steht dann einer eben um 8:00 Uhr früh auf, der andere um 20 Uhr abends, aber lokal ist trotzdem gerade erst die Sonne aufgegangen.
Die gravierende Änderung stellt sich nur ein, wenn ALLE um 8:00 Uhr GMT aufstehen müssten. Für uns in Europa oder den Menschen in Afrika würde sich das noch einigermaßen mit der biologischen Uhr zusammenfügen, in China, Australien oder in den beiden Amerikas dürfte das auf Widerstand stoßen, wenn man "morgens" auf einmal irgendwann mitten in der Nacht aufstehen müsste oder gerade die Sonne untergeht, wenn man mit dem Tagwerk beginnt.

Also wozu "nur noch eine Zeitzone"? Das ist doch vollkommen unsinnig ... außer eben, man will eine "globale biologische Zeitzone" schaffen. Und die ist "artenwidrig".

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