Man kann nicht beides haben

Einen anderen Grund sehen die DIW-Forscher im ausgebauten Sozialsystem. Dadurch würden die Menschen in der Bundesrepublik "von privater Vorsorge und Vermögensbildung" entlastet. Gleichzeitig erfordere es aber hohe Beiträge, so dass die Möglichkeit eingeschränkt sei, Vermögen aufzubauen.

Die Umverteilung. Das trifft den Nagel auf dem Kopf.
Um unseren überbordenden Umverteilungsstaat zu finanzieren, wird jeder Mehrwert, also Einkommen, kräftig abgeschöpft.

Aber gönnen wir uns Mal ein Späßchen:
In der Immobilienbranche gilt ein Kaufpreis des 20-fachen der Jahreskaltmiete als günstig. Ab dem 25-fachen gilt es als teuer.
Also nehmen wir einmal an, da wohnt ein Pärchen in einer Mietsbutze, die kalt 1000 € im Monat kostest. Also 12 000 € im Jahr und 240 000 € wäre der Kaufpreis.
Wenn die also ihre Miete als Rate zahlen würden, wären die in 20 Jahren durch?
Quatsch. Zinseszins! Da muss man aktuell 1,3% p.a. kalkulieren. Da ist man schon bei 23 Jahen oder hat über 36 000 € zugezahlt.
Aber die Kosten, die bisher in der Kaltmiete drin waren, muss der Eigentümer ja jetzt zusätzlich latzen. Also Instandhaltung und diverse Abgaben.
Fazit: Da muss man sich eine schöne, lange Zeit einschränken und lieb haben.
Und wenn z.B. durch Arbeitslosigkeit die Finanzierung nicht mehr gewährleistet ist, ist auch die Wohnung/Haus weg. Analoges Problem: Umziehen. Ein Notverkauf ist auch ein Verlustgeschäft.

Aber der deutsche Staat bietet dem Besitzlosen eine warme Hängematte. Ist deine Mietwohnung in der Größe und Miete angemessen, dann übernimmt der Staat im Zweifelsfall die Miete! Umziehen? Quatsch. Statt die hart ersparten Kröten vom Staat zur Finanzierung deiner Existenz abzugeben, gibt man die lieber aus. Klar, da fährt man auch zweimal im Jahr im Urlaub. Und durch unser lustiges Mietrecht wird die Butze ja auch praktisch immer billiger.

Fazit: Nur wer ordentlich überdurchschnittlich verdient oder einen sehr sicheren Lebenshorizont (Staatsdiener) hat, für den lohnt sich überhaupt eine Anhäufung von Vermögen.

Zudem ist das alles Augenwischerei.
Zu dem Vermögen sollte man in Deutschland die ganzen geldwerten Vorteile gegenrechnen:
1.) Jeder (Bedürftige) bekommt eine eigene, angemessen große Wohnung vom Staat bezahlt. Und das sogar warm.
2.) Jeder gekommt mindestens eine gute Krankenversorgung, die in anderen Staaten schon richtig Geld kostet. Arme Menschen dürfen in den meisten Staaten der Erde nur auf Charity hoffen. Genauso sind angemessene Hilfmittel kostenfrei.
3.) Jeder bekommt seinen Platz im Altenheim.
Insbesondere 2. und 3. sind in anderen Staaten sehr hohe Kostentreiber, die kleine Vermögen vollständig auffressen können.

Bei der Idee des Grunderbes sollen alle 18-Jährigen ein Startkapital von Staat geschenkt bekommen, das auf 20.000 Euro festgelegt werden soll. Die Summe sollen sie aber nicht einfach ausgezahlt bekommen, sondern es soll nur für bestimmte Zwecke verwendet werden dürfen. Zum Beispiel für Aus- und Weiterbildung, für den Erwerb von Wohneigentum oder zur Gründung eines Unternehmens.

Was ist denn das? Ein Tropfen auf dem heißen Stein, der nichts am Grundproblem ändert. Wer nicht genug verdient, um sich (relativ) problemlos Wohneigentum beschaffen zu können, den bringen auch die lumpigen 20 000 € nicht weiter.
Ergo: Da werden eher die Wohlhabenden gefördert, die gerne die 20 000 € mitnehmen. Die Leute mit den kleinen Brötchen schauen in die Röhre.
Bei uns ist die Erstausbildung immer noch kostenlos.
Statt dessen die 20 000 €? Auch damit kommt man nicht weit. Hier wird auch wieder denen gegeben, die es auch ohne schaffen könnten.

Nein. Entweder hat man einem Umverteilungsstaat, der immer mehr "Bedürftige" produziert oder man schöpft nicht so schamlos die Leistung ab.
Früher hatten die Werker beim Daimler extra-Schichten gekloppt, um sich davon dann ein Häusle finanzieren zu können. Heute ist Arbeit vor allen Dingen teuer geworden, ohne dass viel beim Werker davon übrig bleibt.