Einen anderen Grund sehen die DIW-Forscher im ausgebauten Sozialsystem. Dadurch würden die Menschen in der Bundesrepublik "von privater Vorsorge und Vermögensbildung" entlastet. Gleichzeitig erfordere es aber hohe Beiträge, so dass die Möglichkeit eingeschränkt sei, Vermögen aufzubauen.
Dies ist die übliche ideologische Besitzstandswahrung gegen das ohnehin unter das Existenzminimum zusammengstauchte Sozialsystem in einem der reichten Länder der Erde. Da sieht sich die deutsche Wirtschaftsförderung offenbar einmal mehr bemüßigt, dem Sozialsystem anzulasten, dass das Startkapital der Eleven ihrer Günstlinge von satten 20.000 € nach dem Gießkannenprinzip nicht ebenfalls vom Sozialetat abgezweigt wird.
Während der gebildete Durchstarter die inflationsbereinigten 17000 Kröten vielleicht in Vonovia-Aktien investiert, würden sich Dummgebliebene davon vielleicht ein gebrauchtes Elektroauto beschaffen, dürfen sie dann jedoch wegen der implizierten Zweckbindung nicht.
Dafür wollen die dann offenbar den Grundsicherungsempfänger:innen noch stärker die Butter vom Brot klauen, auf das diese sich möglichst noch weniger medial bemerkbar machen können und sterben gehen aber nach 30 Jahren Umverteilung und zu deren wirtschaftlicher Förderung induzierter Hetze gegen weniger Betuchte reicht es auch langsam mal.
Der Trick bei der vom DIW geboosterten Privatvorsorge für junge Durchstarter ist nun einmal, dass sie nur bei entsprechender, ohnehin vorhandener Einkommenslage des Elternhauses funktioniert, die vielleicht bei der DIW-Funktionselite vorliegt, welche sich wahrscheinlich zum jeweils Vielfachen normaler Arbeitslöhne an Steuergeldern labt.
Dass sich diese Gesellschaft inzwischen teilweise spürbar radikalsiert, sollte andererseits nicht mal dem DIW verborgen geblieben sein. Es wäre also eher angezeigt, den Bleifuß der Umverteilung wenigstens vorübergehend vom Gaspedal zu nehmen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.12.2021 00:34).