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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Re: Brot kostet immer gleich

Die oberen 1% arbeiten nicht, sie lassen arbeiten.

Und dann wären wir wieder bei Brecht:

"Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an.
Und der arme sagte bleich, wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."

Bis ins 19. Jahrhundert haben alle Menschen, bis auf der Adel, für ihr tägliches Auskommen selbst gearbeitet. Sozialtransfers gab es nicht, bzw. nur für die Oberschicht, den Adel im Feudalismus. Die waren durch Landbesitz, ererbtes Vermögen und Sonderrechten ohne eigens Tun versorgt, durch die Arbeit vieler, denen nur knapp so viel blieb, das sie nicht verhungerten.

Hätte es damals für alle einen gerechten Lohn gegeben, so wie die Arbeiterbewegung den sich dann später erstritt, wäre der Feudalismus schon weit früher verschwunden - so wie er es dann auch tat - vorüber gehend. Denn aktuell erleben wir eine Renaissance des Adels und Feudalismus in neuem Gewand, Vermögensstrukturen, die über die "Finanzmärkte" immer mehr in unser aller Leben hinein regieren, und durch für die Allgemeinheit immer sinnlosere Transaktionen, immer größere Anteile der Arbeitsleistung aller subtil sich aneignen. Neofeudalismus führt, wie Merkel sich so hübsch ausdrückte, zu einer marktkonformen Demokratie, was den Übergang in eine neue Herrschaftsform bezeichnet und natürlich nichts wirklich mit Markt zu tun hat.

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