Letztere waren überall stark strapaziert, wobei Deutschland, Österreich und die Schweiz die Versorgung weit weniger einschränken musste als andere europäische Länder. Die OECD bescheinigt allen drei Ländern, über überdurchschnittlich viel Personal verfügt zu haben. In Deutschland und Österreich sollen außerdem überdurchschnittlich hohe Krankenhauskapazitäten vorhanden gewesen sein, was der Versorgung zugutekam.
Wer sich allerdings an die Berichte in den letzten zweieinhalb Jahren erinnern kann, mag daran nicht recht glauben.
Das waren keine "Berichte" sondern journalistische Artikel. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Berichten kann ein Journalist auch maximal von einem (oder mehreren) Krankenhausbesuchen. Und journalistische Arbeit ist in der Berliner Republik nur sehr selten objektiv und faktenbasiert, sondern fast immer Stimmungsmache.
Da interessierte dann auch wenig, dass Deutschland die die meisten Intensivbetten pro Kopf weltweit hat und bei den Krankenhausbetten auf Platz 8 steht. (Weit vor einem Italien oder Spanien.) Und damals wurde in Berlin schon kräftig mit Bazookas und "whatever it costs" hantiert, während woanders auf den Euro geschaut werden musste.
Wir erinnern uns an das Berliner Grundgesetz:
§1 Jedes Problem läßt sich mit Geldbewurf lösen
§2 Frage dich nicht, was Du für die Gesellschaft tun kannst, sondern wieviel Geld Du vom Staat abgreifen kannst.
§3 Geld ist in beliebiger Menge vorhanden, um jedes Problem lösen zu können, man muss nur beherzt zugreifen.
Gerade der §2 hat dazu geführt, dass wir ein Volk von Heulsusen geworden sind und in Deutschland immer ganz viel geweint wird. Wer sich bewegt und in der Berliner Republik Verantwortung übernimmt, der ist selber Schuld.
Leider hat sich Covid-19 nicht an §1 gehalten. Teilweise standen wir ja mit einem äußerst kurzen Hemd da. Ich erinnere mich da an unseren Jens und das Masken-Fiasko.
Aber die Pandemie hatte, bezogen auf die Politik, auch etwas feines.
Für uns im Westen kam kurzzeitig die Bonner Republik zurück, weil die Länder eine hohe Autonomie bei der Pandemiebekämpfung hatten. Während woanders das große Kasperle-Theater abging, hatte man in dem bevölkerungsreichsten Bundesland (das aufgrund seiner Struktur viel gefährdeter war auch die dünnbesiedelten Flächenländer) die liberalsten Corona-Regeln und ist trotzdem besser gefahren als die Vergleichsländer oder gar der dünn besiedelte Osten. Warum? Ach ja, Solidarität und Eigenverantwortung, welche die Bonner Republik groß gemacht hatten, sind hier noch Begriffe, die gelebt werden. (Aber die Fäulnis greift auch hier langsam um sich.)
Vor der Pandemie wiesen in Deutschland knapp 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren Angstsymptome auf. Laut OECD stieg ihr Anteil zum Jahreswechsel 2020/21 auf 30 Prozent.
Das ist nun die nächste Sau, die durch das Berliner Dorf gejagt wird. Die Indikatoren hatten schon lange vor der Pandemie eine negative tendenz.
Zudem kommt die Generation "Verwahrung" langsam ins Erwachsenenalter.
Also die Kinder, die seit frühester Kindheit, oft "Vollzeit" in die Verwahranstalten und zu "Tagesmüttern" abgeschoben wurden.
Auch ist der Bereich Schule schon länger völlig abgeranzt. Auch hier eine langfristige Tendenz, die nichts mit Corona zu tun hat. Das Lehrerkollegium kann nicht die lebensferne Tukatuka-Welt in Berlin bedienen. Auch der viele Geldbewurf schafft hier keine Superpädagogen, die neben dem eigentlichen Unterricht, noch den Balgen die deutsche Sprache beibringen können und nebenbei das fehlende Elternhaus kompensieren.