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  • Adolfo123

mehr als 1000 Beiträge seit 11.05.2012

Die Ratlosigkeit der Ökonomen

Wenn man über die Zukunft Europas spricht, sollte man zuerst
definieren was damit gemeint ist.
Wir müssen uns darüber im klaren sein, dass sich die Arbeitswelt in
den letzten Jahrzehnten gewaltig verändert hat und damit die Chancen
für die Mehrheit der Bürger einen bescheidenen Wohlstand zu erringen
nahezu auf Null gesunken sind.
Die Hauptgründe dafür sind in der Globalisierung, Modernisierung von
Arbeitsprozessen und
möglicherweise in der BRD auch aufgrund der Wiedervereinigung zu
suchen.
Ganze Industriezweige wurden aus Kostengründen nach Asien, aber auch
in einige Länder
Osteuropas verlagert, bzw. man lässt dort fertigen. Roboter (nicht
unbedingt Made in Germany)
sind in die Fabrikhallen eingezogen, ebenso die EDV, Großkonzerne
lassen die benötigten
EDV-Programme in Indien schreiben. Könnte hierzu Firmen mit weiteren
konkreten Beispielen nennen. Wenn man berücksichtigt, dass lt.
TV-Bericht in der BRD von 2003 bis 2013 ca. 3 Mio.
Personen neu beschäftigt wurden, allerdings bei gleichbleibendem
Arbeitsvolumen, dann bedeutet dies im Klartext, die Personen wurden
auf bereits bestehende Arbeitsstellen verteilt (prekäre
Arbeitsverhältnisse).  Wohlfahrtsverbände berichten darüber, dass in
der BRD inzwischen ca.
10 Mio. Personen nur mit Hilfe des Staates überleben. Ca. 3 Mio.
Kinder werden als arm eingestuft, unfähig an einem Gesellschaftsleben
teilzunehmen (nicht mal Camping-Urlaub mit Eltern).
Man sollte sich auch fragen, ob die geschilderte Situation etwas
damit zu tun hat, dass man in der
BRD (Pressebericht) ca. 7 Mio. Personen als Analphabeten
unterschiedlichen Grades bezeichnet.
Ebenfalls lt. Presse sind ca. 20% der 15-Jährigen nicht in der Lage,
korrekte Sätze zu bilden und
man schätzt, dass weiterhin ca. 50 Tsd. Jugendliche die Schule ohne
Abschluss verlassen.
Warum schweigen Politiker, Ökonomen, Analysten, teilweise auch die
Medien zu dieser Situation?
Es reicht doch nicht aus, gelegentlich in diesem Zusammenhang Zahlen
zu nennen, ohne über
die Probleme endlich offen zu diskutieren, natürlich mit Menschen,
die möglicherweise
Auswege aufzeichnen können. Bin mir sicher, dass die veränderte
Arbeitswelt mit unterschiedlichen Folgen in sämtlichen Ländern
Westeuropas anzutreffen ist.
Vordergründig immer wieder über Staatsverschuldungen,
Austeritätspolitik etc. zu sprechen,
bringt uns jedenfalls nicht weiter.
PS: ein Beispiel dafür ist der Vorschlag von Prof. Sinn zu GR, man
wäre nach
einer Abwertung der Landeswährung wieder wettbewerbsfähig und könnte
die
Tomaten wieder selbst anbauen, anstatt sie zu importieren. Dies würde
lt. seiner Meinung auch auf die Textilindustrie zutreffen, wobei er
nicht erklärt, wie GR mit
den Tageslöhnen von 1,5 US-Dollar für Hemdennähen in Bangladesh
konkurrieren soll?
PS: Aufstand wird es jedenfalls bei uns nicht geben, dazu hat sich
das Kleinbürgertum schon zu sehr angepaßt und die skurillen Figuren,
die gelegentlich aufmarschieren bringen die Gegenseite nur zum
Lachen.

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