Ansicht umschalten
Avatar von new_falcon
  • new_falcon

30 Beiträge seit 23.06.2008

eine recht späte Feststellung

Ich schreibe jetzt mal, ohne alle anderen Kommentare gelesen zu
haben, auf die Gefahr  hin, eine Meinung zu wiederholen. Aber:

1. Wie viele Deutsche/Europäer kannten ca. 2 Monate vor der Wahl des
jetzigen amerikanischen Präsidenten seinen Namen? In Prozent, bitte?
Kennt jemand eine Zahl??
Seit seiner Wahl und in deren Vorfeld hatte ich immer nur das Gefühl,
dass eine politische Figur gefunden wurde (und gefunden werden
musste), die G.W. Bush diametral gegenübersteht, zumindest medial und
in seinen Versprechungen. Dass es zwischen Demokraten und
Republikanern nur wenige Unterschiede gibt, hat sich offenbar sowieso
noch nicht allzuweit herum gesprochen: Demokraten werden - aber nur
teilweise - von anderen Unternehmen bezahlt, nämlich denen, die sich
mehr Profit von mehr Regierung  (und Regulierung) versprechen, im
Gegensatz zu denen, die ihrer Gier ungezügelt freien Lauf lassen
wollen und befürchten, der Regierung was abgeben zu müssen. Zum
Beispiel für  die Bildung, die es ihren Mitarbeitern ermöglicht,
ganze Sätze zu entziffern. Oder die Straßen, die es ihren
Mitarbeitern ermöglicht, zu ihnen zu fahren. Oder, Gott bewahre, für
die Krankenhäuser, die solche Deppen notwendig haben, die sich
während der Arbeit zu blöd anstellen. Oder sogar während ihrer
Freizeit!

2. Kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mensch mit einem IQ höher
als 100 (und dazu zähle ich eine ... Mehrheit der amerikanischen
Präsidenten der letzten 100 Jahre) wirklich glaubt, dass man
einschneidende Veränderungen entgegen dem Willen jahrhundertealten,
milliardenschweren Geldadels durchsetzen kann. Vor allem, wenn es
Veränderungen in die falsche Richtung sind.
Barack Obama schätze ich als sehr intelligenten Menschen ein, der
vermutlich wusste, worauf er sich einlässt; der gezielt Forderungen
gestellt hat und stellt, deren Scheitern oder Nichterfüllung (während
seiner Amtszeit) er von vornherein absehen konnte (atomare Abrüstung
drängt sich da auf, oder Friedensprozess in Nahost).

3. Denke ich also, dass die amerikanische Demokratie schon immer eine
Scheindemokratie war (worauf sicher auch hinweist, dass Wahltermine
nicht auf arbeitsfreie Tage gelegt werden, was ich zugegeben nicht
aus eigener Erfahrung oder Recherche weiß, sondern aus dubiosen
Internetquellen). Die Demokraten waren vermutlich immer nur eine Art
Ersatzmannschaft, die so lange in die Bresche springt, bis sich die
Skandale der Republikaner im Sande verlaufen haben (passiv) oder aber
so große Dummheiten anrichtet, dass die Republikaner als große
Demokraten und Liebhaber des Volkes dastehen (aktiv). Beides kann ich
mir sehr gut als gezielte Inszenierungen vorstellen. Beim Übergang
von Bush zu Obama wurde es beinahe peinlich offensichtlich, dass, wie
in "guter" TV-Unterhaltung, einfach eine Figur ausgesucht wurde, die
in allen Aspekten das Gegenteil von dem verkörpert, was 8 Jahre da
war und sowieso nicht wiedergewählt werden kann. Ein von den meisten
vergessener McCain spricht eher für diese These. Gleichnis gefällig?
"Dallas", Bush sen. = J.R., Bush jun. = John, Christopher = Barack.
(Hab es leider nie gesehen, aber ich weiß, dass ich Recht habe :) )

4. Weg von meinen unwichtigen Randbetrachtungen, hin zum Artikel: Die
Feststellung, dass "die Ernüchterung wächst", wurde von vielen
Beobachtern schon spätestens nach zwei Jahren Obama getroffen. Neben
seinen nicht so in das Gleichnis democrat = commie passenden,
durchaus opportunistischen Verbindungen zur Finanzwelt (i.e. Goldman
Sachs, mindestens Mitverursacher der Finanzkrise, und in deren Folge
der europäischen Staatsfinanzenkrise(n)) wird man sich wohl
innenpolitisch an den erinnern, der sich mit den Republikanern
anlegen wollte, aber bitter verloren hat. Nicht einmal. Jedesmal.
Ich bin jetzt einfach mal unparteiisch und sage, dass das erzielte
Ergebnis im Süden und  in Midwest jede Menge Stimmen gebracht hat;
wir also auf einen großartigen Präsidenten namens Jeb Bush hoffen
dürfen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten