Eine Litanei die jeder Mensch, der in unseren Breiten in diesen Zeiten geboren ward, in seinem Selbst, mit seiner "inneren Gemeinde" wohl zu führen hat.
Wie kann ich in Würde leben, wissend, ich kollaboriere mit einem System, das gerade heute, im Weihnachtsdelirium so wunderbar beweist, wie abgrundtief verloren und verlogen es ist!
Jene unter uns, die sich in eine eiskalte, pragmatische Psychopathie schmiegen, mögen unser System als das bestmögliche empfinden und sich selbstgerecht und erfolgreich dem Mantra der Zivilisation hingeben, sie verspüren womöglich nicht einmal Leidensdruck, im Gegenteil, Freude, Zuversicht und gar Glück.
Jene unter uns, die das Menschsein hinterfragen und sich als Teil des Problems, nicht der Lösung erkennen, da sie, wären sie zu drastischen Schritten bereit, die nötig wären, wollten wir unsere Horde in eine friedliche, vernunftbestimmte, im Sinne von sozial und verantwortungsvoll, interagierende Gemeinschaft transformieren, nicht mehr wahrnehmbar wären, kurz, sie würden sich entweder in den Tod oder die absolute Isolation flüchten.
Obdachlose Menschen sind aber einfach nur Mitglieder dieser krankhaft destruktiven Horde, die aus dem Spielfeld geschleudert wurden, die schlicht und einfach "falsche" Entscheidungen trafen, oder "Pech" hatten.
Wer in der zivilisierten Welt aber Pech hat, der verhungert (so das Pech schon bei Ort und Zeit der Geburt zuschlug), verreckt im Getriebe das ihn das ein oder andere Zahnrad am Kragen packt und wer als Schmierung dienend zermalmt wird oder landet eben als marginalisiertes Wesen unter einer Brücke, wo er mit anderen um den "besten" Platz kämpft - es geht eben hier nicht um die Hamptons, sondern um das untere Ende der sozialen Pyramide, jenes Ende, wo die Kreaturen noch nicht tot, aber praktisch als lebendige Tote, als "Unrat" möglichst die Blicke der Spielfiguren, die noch auf dem Brett kämpfen, fliehen.
Die menschliche Horde hat sich nun über viele Jahrtausende hinweg in eine immer verlogenere, immer grausamere, immer destruktivere Spezies entwickelt - einzig die bestens versorgten "Großgeister" fabulieren von Fortschritt und den ach so wundervollen Errungenschaften menschlichen Intellekts, dabei ging es immer nur darum, sehr wenigen Menschen ohne Rücksicht auf Verluste, immer tollere Spielwelten zu schaffen.
Ich habe Glück, ich muss bis dato nicht sterben, doch ich verachte mich selbst täglich für meine Existenz, da ich weiß, so sehr ich mich auch reduziere, ich verfolge täglich tatenlos - da ich mir einfach keine Situation vorstellen kann, wo ich nicht dem Wahnsinn mehr Nutzen brächte, als irgend einem im Elend versinkendem Mitmenschen, dieses irrwitzige Schauspiel und überlebe es, ja ich empfinde nicht selten tatsächlich Glück, da ich es verdränge und für den Augenblick vergesse.
Würden wir uns den Spiegel wirklich permanent vorhalten, es bliebe kein Ausweg aus diesem Dilemma, wir würden uns entweder vom Leben verabschieden, oder erfolgreich in diesem Irrenhaus unseren Sadismus, unsere anderen psychopathischen Eigenschaften ausleben, so wie es ja im Grunde das System von uns verlangt - denn wer als sozial empfindender Mensch da existieren möchte, der mag sich vielleicht tatsächlich so effektiv betäuben können, so gründlich selbst belügen können, doch wenn er aufhört "erfolgreich" zu sein, bleibt die Brücke der letzte Ort - entweder er springt oder er schläft in deren Schatten!
Zweit Aktuelle Rechenbeispiele:
Wir sind - zumindest einige - empört ob der Grausameit in Gaza.
Dort leben ca. 2 Millionen Menschen.
Wären in ca. sechst Monaten diese 2 Millionen Menschen alle verhungert, vor unseren Augen, am besten noch mit einer Namensliste mit den Bildern der Toten - sagen wir, von vor sechs Monaten und dann als Leiche, sollten wir doch eher nicht die IDF oder den einzelnen Psychopathen, der die Macht und Befehlsgewalt besitzt, als Sündenbock hochhalten, sondern einfach uns!
Warum? Nun, weil wir, seit wir hier als "Bürger" im Wohlstand leben, akzeptieren, ob nun gerne oder mit Scham und Selbstverachtung - egal - dass täglich wenigstens 20.000 Menschen verhungern - auch heute am ach so feierlichen Weihnachtshappening - das doch - und ich gönne es Euch - oft zum Weihnachtsfamilienkrieg ausartet...... warum wohl ?