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  • Haschpappi

mehr als 1000 Beiträge seit 10.07.2017

Housing first - bis 2030 keine Obdachlosen mehr in 'schland?

Housing first – warum nicht flächendeckend?

Alle Studien zum Thema zeigen eindeutig, dass die Verwaltung von Obdachlosigkeit nicht nur unmenschlich ist, sondern auch weitaus höhere Kosten verursacht als die Beendigung von Obdachlosigkeit durch einen "Housing first"-Ansatz, der jedem Obdachlosen zuerst einmal bedingungslos eine eigene Wohnung zur Verfügung stellt.

Zweifellos werden diese Studien von der kommunalen bis zur Bundesebene allen verantwortlichen politischen EntscheidungsträgerInnen bekannt sein. Der deutsche Staat weiß, dass die Aufrechterhaltung der Obdachlosigkeit ihn sehr viel Geld kostet.

Warum gibt es in Deutschland – abgesehen von Modellprojekten für wenige Dutzend Personen – trotzdem keine Housing-first-Politik?

Warum lässt der Staat zehntausende bis hunderttausende Menschen langsam auf der Straße und in Notunterkünften verkommen und zugrunde gehen, statt ihnen für weitaus weniger Geld einfach neue Sozialwohnungen zu bauen?

Menschenfeindliche Leistungsideologie
Schlichte reaktionäre, menschenfeindliche Leistungsideologie wird sicher eine Rolle spielen: Wer sich nicht aus eigener Kraft bemüht, an ein ausreichendes Einkommen für eine reguläre Wohnung zu gelangen, hat es nicht anders verdient und es wäre ungerecht, wenn "die Gesellschaft" ihm eine Wohnung zur Verfügung stellen muss.

Aber es mag bis zu einem gewissen Grad auch rationales Kalkül hinter der Entscheidung stehen, durch die faktische Abschaffung des sozialen Wohnbaus die Aufrechterhaltung der Obdachlosigkeit zu erzwingen.

Wenn der Staat zur Lösung der Wohnungskrise unkompliziert Millionen öffentliche Sozialwohnungen für alle Bedürftigen zur Verfügung stellen würde (Was ein Staat, der gerade 100 Milliarden zusätzliche Euro für das größte Aufrüstungsprogramm seit dem dritten Reich beschlossen hat, ohne Zweifel finanziell könnte), wäre das eine Kriegserklärung an das Immobilienkapital.

Vorbild Finnland/ Erst die Wohnung, dann alles andere: Ist „Housing first“ ein Ansatz gegen die Obdachlosigkeit?

Deutschland will bis 2030 die Obdach- und Wohnungslosigkeit überwinden. Doch wie kann das gelingen? Bauministerin Klara Geywitz machte sich nun ein Bild von einem „Housing First“-Projekt für Frauen. Was es damit auf sich hat und was weibliche von männlicher Obdachlosigkeit unterscheidet. (rnd.de, 26.4.23)

https://www.rnd.de/wirtschaft/keine-obdachlosigkeit-in-deutschland-bis-2030-was-hat-es-mit-dem-housing-first-projekt-auf-sich-CUSCDET25FBY7H4CO73RBIHPNI.html

Siehe auch:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/housing-first-deutschland-hilfe-obdachlose-100.html

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