w-j-s schrieb am 14.02.2021 10:43:
Peinlich für dich, denn es ist wissenschaftlich korrekt.
Laut Lexikon der Biologie ist eine Mutante ein Individuum oder ein Stamm (bei Viren oder Bakterien) dessen Genom eine Mutation gegenüber dem Wildtyp aufweist.
Ok, es scheint da wohl tatsächlich eine Sonderklausel zu geben, die es Virologen erlaubt, den Begriff, auf Viren anzuwenden, obwohl er ansonsten eigentlich für Organismen reserviert ist. Dies passt auch dazu, dass Virologen anscheinend eine gewisse Tendenz haben, ihren Forschungsgegenstand zu personifizieren und ihm Eigenschaften anzudichten, die eigentlich für höhere Lebewesen reserviert sind wie z.B. Ziele, Verhaltensweisen, Lebensstile und dergleichen.
Ich finde das alles dennoch reichlich fragwürdig. Viren sind keine Organismen, Viren verfolgen keine Ziele, Viren weisen keine Verhaltensweisen auf und Viren besitzen auch keine Lebensstile.
Der Begriff Mutation bezieht sich also auf den genetischen Code, der Begriff Mutante auf Objekte mit diesem Code.
Haha, köstlich, dass Du auf eine Maximalabstraktion wie "Objekt" zurückgreifen musstest, um Deinen Satz widerspruchsfrei zu machen. "Organismus" konntest Du ja nicht schreiben, weil Viren keine Organismen sind, gell?
Die Unterscheidung zwischen dem Erbgut einerseits und seinem Träger andererseits erscheint mir bei Viren ziemlich spitzfindig, denn ein Virus ist doch eben gerade kein Organismus, sondern nur ein Erbgutschnipsel, der gegebenenfalls noch in einer Hülle verpackt ist.