Willie Sutton war fast ein Künstler. Mit immer mehr Geschick raubte er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts amerikanische Banken aus. Gefragt, warum er ausgerechnet Banken ausraubte, antwortete er schlicht: "Na, weil da das Geld ist."
Der ÖRR bietet Produktionen, Studios, Sendeplätze und nicht zuletzt Pensionsansprüche, ohne dass man sich um solche Kinkerlitzchen scheren müssten wie die Entscheidung ihres Publikums, Aktivismus zu bezahlen oder nicht. Und so zog er Aktivisten wie Georg Restle, Patrick Gensing oder Sebastian Friedrich an, die im ÖRR sogar Spitzenpositionen einnehmen. Und so berichtet der ÖRR Grünen-nah, wenn er kann und regierungsnah, wenn er muss. Vergleichen wir die "Meinungsvielfalt" im ÖRR mit der tatsächlichen Vielfalt der deutschsprachigen Presse, dann bleibt von der vorgeblichen Daseinsberechtigung des ÖRR nicht viel übrig.
Das blieb uns Zwangsgebührenzahlern nicht verborgen. Umfragen zeigen: Knapp die Hälfte misstraut dem ÖRR und möchte ihn am liebsten abschaffen; die Mehrheit meint, dass der ÖRR es nicht schafft, alle Bevölkerungsgruppen in Deutschland zu erreichen, und dass eine Reform des ÖRR überfällig sei: Dass der ÖRR Leute zur Kasse bittet, die ihn gar nicht nutzen, lehnt die Mehrheit ab, die Rundfunkgebühren sollten daher abgeschafft werden.
Die Politik, die im ÖRR lieber einen von uns bezahlten, nützlichen Verbündeten als einen (noch) mächtigen Gegner hat, wird uns diesen Gefallen nicht tun. Doch Rundfunk ist Ländersache. Und in den Bundesländern gibt es die Möglichkeit der Bürgerentscheide. Ich denke, die Stimmung im Volk ist bereits gegen den ÖRR in seiner heutigen Organisation gekippt. Alles, was es braucht, ist unsere Organisation. Alles was es dazu braucht, ist ein Auslöser.