cronos_the_master_of_time schrieb am 12.12.2019 14:34:
Captain Data schrieb am 12.12.2019 13:58:
Abgesehen vom Luxus zweier gebrauchter Kleinwagen ... ja, ich will in Ruhe durchs Leben kommen. Meine Kinder gern auch.
Ist es also zu viel verlangt, in Ruhe gelassen zu werden? Ich spuck' dir nicht in die Suppe und du nicht in meine?
Wenn das net geht, geh' ich. Weit weg. Irgendwohin, wo ich in Ruhe gelassen werde.Die Frage ist jeweils: spuckst Du jemandem anderen durch Deinen Lebensstil in die Suppe, weil dieser am anderen Ende der Welt (oder auch lokal) die Umwelt zerstört? Und Du dadurch Deinen Kindern ggf. einen Bärendienst erweist?
Möglich.
Interessiert mich aber ehrlich gesagt auch nicht, denn ich kann nichts ändern (dazu gleich einen Sinnspruch aus der Bibel). Ich verrate dir auch warum: geht es irgendeinem Inder besser, wenn ich mich am Baum aufhänge? Wie sieht's aus in Afrika, wenn ich von der Klippe springe?
Ich lass mich nicht auf solche "Moralfragen" ein, weil das müßig ist. Ich meine, wenn du mir die Frage stellst, dreh' ich sie einfach um: sitzt du warm, wie teuer war der Laptop oder das Smartphone, auf dem du die Zeilen schreibst? Weißt du, wieviel Energie nötig ist, um das Internet zu betreiben?
Weil das Dinge sind, die ich genau gar nicht beeinflussen kann und auch meine Nichtexistenz überhaupt keinen Unterschied macht, richtig, interessiert es mich nicht.
Der Spruch aus der Bibel:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich hab in Deutschland das Gefühl, die Mehrheit meiner Mitmenschen handelt nicht danach.
Wenn man wie wir im Westen einen Lebensstil prägt (da gehöre ich auch dazu!), der auf die ganze Welt übertragen den sofortigen Kollaps des globalen Ökosystems zur Folge hätte, dann ist die Forderung "in Ruhe gelassen zu werden" doch schon dreist oder naiv (oder beides). Verantwortungslos auf jeden Fall.
Gruss cronos
Falls du noch nicht vor Wut aufgehört hast du lesen, empfehle ich dir noch, das kleine Gleichnis dir durch den Kopf gehen zu lassen:
Wir alle sitzen auf einer Eisscholle, die beständig kleiner wird, während wir beständig mehr werden. Da sitzen wir nun und die Ränder kommen auf uns zu. Einige von uns werden unruhig und fangen an, Menschen zu schupsen (die vorwiegend westliche Lebensweise). Andere springen freiwillig in die Fluten (die, nennen wir sie mal "Vorbilder"). Ich bin keiner von beiden. Wenn man mich in Ruhe lässt, werde ich den Teufel tun und anderen den Platz streitig machen. Aber wer mich anheißt, von der Scholle zu springen, darf mit gutem Vorbild vorangehen. Und wer mich mit Gewalt von der Scholle schmeißen will, wird von mir runtergeschupst.
Das ist mein Mindset.
Ist das verantwortungslos? Ich glaube nicht. Übrigens: willkommen in der Welt der Verteilungskriege.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.12.2019 17:33).