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  • Hoolito2

620 Beiträge seit 04.10.2020

Erinnert alles ein bisschen an das Zechensterben im Ruhrpott

Nur dass die treibende Kraft damals von der Wirtschaft ausging (Kohleförderung in Deutschland war zunehmend unrentabel) und nicht von der Politik. Der erzwungene Strukturwandel verursachte immense Folgekosten und stürzte den Ruhrpott und weitere Kohlereviere in lange, tiefe Depression. Das wird auch diesmal, beim Abschied von den Kohlenwasserstoffen nicht anders sein - möglicherweise sogar bedeutend umfassender.

Warum aber gehen die Regierungsparteien so rücksichtslos und destruktiv ans Werk? Mein Verdacht: die Grünen haben mit einiger Bestürzung zugesehen, wie die diversen Merkelkabinette die Energiewende samt Atomausstieg sabotiert und konterkariert haben. Diesmal sollen in 4 Jahren vollendete Tatsachen geschaffen werden - unumkehrbar. Je mehr Betriebe aus der CO2-Branche pleite sind und dichtmachen müssen, um so besser. In gewisser Weise ist das vielleicht auch die Rache für die ruinierte Solarindustrie. Falls bei der nächsten Wahl wieder die CDU dominiert, soll es keinen Weg zurück geben. Und die Grünen sind im Aufwind, eilen von Wahlerfolg zu Wahlerfolg. Es gibt also reichlich Potenzial beim Wahlvolk für den eingeschlagenen Kurs. Der Ukrainekrieg ist dabei möglicherweise weniger Schicksal als eine unerwartete, aber um so willkommenere Gelegenheit - und die macht bekanntlich Diebe. So wie die Liberalisierung des Bankensektors eine einmalige Chance für Big Money war, oder Corona für Big Pharma, so ist der Ukrainekrieg eine einmalige Chance für den New Green Deal. Die SPD ist im Boot, weil sie wg Mittäterschaft bei Merkel ein schlechtes Gewissen hat und außerdem keine eigenen Vorstellungen von einer grünen Zukunft. Und die FDP ist im Boot, weil es aus Brüssel Milliarden regnen wird - jahrzehntelang. Besser kann man die FDP gar nicht überzeugen! Letztlich haben die Grünen also ihre Lektion gelernt und sind mit Kalkül rücksichtsloser denn je.
Ich denke, der eingeschlagene Kurs wird erbittert gehalten, bis er alternativlos ist. Man kann sich also schon mal mit den Folgen abfinden - oder halt auswandern.

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