Bill Miller schrieb am 16.05.2022 08:06:
Hübsches fiktives Beispiel, macht exakt Deine Milchmädchendenke sichtbar:
MUSS man das sogar.
Nein.
Angenommen ich mache mit 50 € Eigenkapital eine Firma auf, die Familienbenutzer fabriziert. Die gehen weg wie geschnitten Brot. Umsatz ist 1.000.000.000 €/a. Ich mache dann am Ende aber nur 50 € Gewinn. Dann habe ich zwar 100% Eigenkapitalrendite Gewinn gemacht aber niemand der bei gesundem Verstand ist würde sagen dass die Firma floriert.
Genau deswegen geht eben in der Immobilienbranche niemand mit 50€ Eigenkapital in so eine Firma. Sondern es macht DEN wesentlichen Unterschied aus, ob man eine Rendite von 25% mit einem Eigenkapital von 50€ oder von 500 Mio € erwirtschaftet. Man ist also direkt bestrebt, den Eigenkapitalanteil so hoch wie möglich zu halten.
Die Mieter von Akelius bezahlen durchschnittlich pro 1000€ Miete nur 500€ für Bau, Erhaltung, Abriss und Rücklagen für Neubau ihrer Wohnungen. Die restlichen 500 € gehen wohin? In Ausschüttungen an Eigentümer und Aktionäre (und auch ein bisschen Steuern natürlich). Sag bloß das wäre ein Defizitgeschäft, und ich fang an zu weinen.
Direkte Enteignung von Akelius mit Entschädigung zum Einstandspreis, Rückführung in vergesellschaftetes selbstverwaltetes Eigentum der Mieter, und die Mieten könnten auf die Hälfte gesenkt werden.
Die Ex-Eigentümer werden ganz höchstwahrscheinlich trotzdem nicht unter der Brücke schlafen, mit dem "bisschen Rendite", die sie bereits herausgeschafft haben...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.05.2022 11:39).