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  • Lang-Hans

380 Beiträge seit 25.03.2018

Greenpeace sagt was anderes

Herr Müller schreibt: "Die Raffinerie in Schwedt (Oder) ist auf das schwefelhaltige russische Öl eingestellt und kann nur dieses verarbeiten. Würde ein Embargo auf russisches Öl ausgesprochen, dann müssten die Anlagen erst aufwendig auf neue Ölsorten eingestellt werden. Über Monate müsste wohl die Produktion unterbrochen werden"

Die Greenpeace Studie vom 20. April meint dazu:
"... Die Spannbreite geeigneter Sorten hängt von der technischen Konfguration ab, insbesondere den Kapazitäten zur Entschwefelung oder
zur Entfernung von Metallen. Ersatzsorten mit hohem Schwefelgehalt
scheiden in vielen Fällen aus, darunter auch die meisten saudischen
Sorten.
Dennoch gibt es viele Ausweichmöglichkeiten, so z.B. die Sorten
Sverdrup, Forties, Grane, westafrikanische Sorten (Forcados, Bonny
Light), amerikanische Sorten (Bakken, Mars) oder, seit kurzem, die
neuen Ölangebote aus Guyana. Hier könnte die Nachfrage auf russische Ausfälle also flexibel reagieren, auch wenn eine Umstellung die
Preise um wenige Dollar pro Barrel Rohöl erhöhen wird.

Diese Sorten eignen sich gleichermaßen für die Raffinerien in Schwedt
und Leuna, wie auch für die polnischen Raffinerien, die bereits aktiv
nach Alternativen suchen. Umgekehrt ist es sogar eher so, dass viele
Raffinerien weltweit ungern Urals Crude einsetzen, da es einen hohen
Anteil an Metallen hat, der nur schwer zu entfernen ist."

https://www.greenpeace.de/publikationen/Oelembargo_statt_Kriegsfinanzierung.pdf

Das Hauptproblem scheint wohl eher der russische Eigentümer zu sein.

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