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Avatar von marasek
  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Es wird ohnehin nur umgeschichtet

Es gibt eine begrenzte Förderkapazität auf der Welt. Die kann zwar teilweise ausgeweitet werden, aber nur wenn der politische Wille vorhanden ist.

Jetzt latscht Europa zu diversen Förderländern und braucht unbedingt Öl. Was machen Verkäufer in einer Marktwirtschaft, die wissen, dass man unbedingt bei ihnen kaufen will, weil man es sich mit einem anderen Verkäufer verk... hat? Richtig.

Also liefern sie an uns und nicht mehr an China und Indien. Gehen Indien und China also zu Russland. Was macht der Käufer in einer Marktwirtschaft, der weiß, dass der Verkäufer nur noch wenige Käufer hat, weil er es sich mit den anderen Käufern verk... hat? Richtig.

Indien und China bekommen nun Öl und Gas als Energie und Rohstoff für die chemische Industrie jeweils billiger, wir teurer. Also können sie auf dem Weltmarkt noch billiger anbieten als wir.

Was machen die Käufer in einer Marktwirtschaft, wenn ein Produkt bei Anbieter A billiger als bei Anbieter B? Richtig.

Das große strategische Problem des Vorgehens gegen Russland in den letzten Jahrzehnten ist, dass wir uns an einem Gegner abgearbeitet haben, der keine reale Bedrohung für uns war, und dabei China in Teilen ignoriert, ja sogar noch gefüttert haben. Und anstatt Russland zu unserem Verbündeten zu machen, haben wir es in die Arme Chinas getrieben. Könnte an der zunehmenden Überalterung der westlichen Gesellschaften und damit auch der "Eliten" liegen, dass man unfähig war zu erkennen, dass der Kalte Krieg vorbei ist.

Und was unsere Hoffnungen auf einen Zusammenbruch Russlands anbelangt - wenn China bis drei zählen kann, werden sie Russland im Zweifel stützen, wenn sie es dafür noch mehr unter ihre Kontrolle bringen können.

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