Ansicht umschalten
Avatar von schtonie
  • schtonie

mehr als 1000 Beiträge seit 21.06.2007

Re: Gute Idee

SATFVT schrieb am 10.03.2022 22:06:

Auch beispielsweise Wasserstoff kann dieses Problem nicht lösen, ist der Energieaufwand für die jeweilige Umwandlung viel zu hoch und damit unrentabel.

Wirklich?
Mal angenommen ich installiere 10kWp auf mein Dach.
Verbrauche einen kleinen Teil Direkt und speise 7000kwh/a ein.
Mit den Wirkungsgraden von Wasserstoff aus Elektrolyse mit 0,8 und dem Wirkungsgrad von PEM-Brennstoffzelle 0,6 würde es bedeuten:
7000x0,8x0,6=3360
Weil ich aber keines davon zuhause habe ziehe ich nochmals 10% für Netzverluste ab.
Dann blieben ca, 3000kwh von den 7000kwh übrig.
Das ist genug um mein Haus mit einer Wärmepumpe zu beheizen und genug für WLAN, Beamer und mein Lastenpedelec bliebe auch noch übrig.
Ab Wirkungsgrad würde es also nicht scheitern.

Fragt sich nur zu welchen Kosten und dabei müsste ich die Kosten einer Fossilen Versorgung gegenechnen. Abhängigkeit von einem Despot der mit den Einnahmen sein Militär Finanziert kostet und jetzt ganz viele Flüchtlinge und erhöhung der Militärausgaben. Klimaerhitzung und damit verbundene Extremwetter kommen noch oben drauf. Und die Preise für die Fossilen Brennstoffe auch noch.

https://auroraer.com/media/green-hydrogen-production-costs-will-fall-quickly-over-the-next-two-decades-but-electrolysers-will-still-need-policy-support-to-reach-maturity/
Hier Schätzen Sie einen Preis für grünen Wasserstoff von €2.5/kg
Für die Dunkelflaute ist das gar nicht mal so teuer. Selbst wenn die sich um 50% verschätzt haben sollten.

Ja, wenn sich das so wie du es hier beispielhaft beschreibst, verwirklichen lässt, würdest du bei mir offene Türen einrennen. Ich habe mich mathematisch im Detail mit diesem Bereich bisher nicht eingehender beschäftigt. Kenne aber beispielsweise die grundsätzlichen Energieverluste bei der Transformation von Strom zu Wasserstoff und umgekehrt, bei welcher es bis zu 60% Verlust kommen kann. Soweit ich das recherchiert habe, sind Wasserspeicherkraftwerke immer noch die effizientesten und davon können wir topographisch betrachtet in DLand einfach bei weitem nicht genug verwirklichen.

Aber selbst wenn, bliebe noch mindestens die Frage, ob sich das wirklich in der erforderlichen Größe rentabel etablieren lässt. Wir haben jetzt bzw. schon vor dem Krieg bereits mit die höchsten wenn nicht sogar die höchsten Strompreise weltweit.

Wenn der Rest der Welt das eben so schnell und ambitioniert machen würde bzw. man sich tatsächlich geeinigt hätte, das auch international vergleichbar stramm mit entsprechenden Sanktionen bei Zuwiderhandlungen durchzuziehen, sähe das alles wieder anders aus.

Da dies aber leider in absehbarer Zeit nicht passieren wird, habe ich inzwischen große Befürchtungen, dass wir hier unseren Wirtschaftsstandort gefährden und wie ich eben bereits anmerkte, muss man sich eine solche Transformation auch nachhaltig leisten können.

So, wie das aktuell aussieht, machen wir uns dann zwar evtl. von fossilen Energieträgern unabhängig. Werden aber dafür von der durch fossile bzw. Atomenergie getragene Energieinfrastruktur des europäischen Auslands genau so abhängig, jedoch dabei deutlich weniger wirtschaftlich konkurrenzfähig...

Mir persönlich gefällt das ja auch nicht wirklich aber so erscheinen mir dei zugrunde liegenden Realitäten.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten