> ... dachte ich noch, der übertreibt.
Tja. Dumm nur, dass Kohl das nie gesagt hat. Der Satz stammt vom
Spiegel, und ein Vertrauter Kohls hat diesen Satz wohl entweder
erfunden, oder der Reporter hat den Satz fälschlich als Kohl-Zitat
notiert.
"Die Äußerungen, die ihm in dem Artikel des Nachrichtenmagazins „Der
Spiegel“ zugeschrieben würden, seien „frei erfunden“, sagte Kohl.
„Richtig ist: Ich bin - wie viele - besorgt über die Entwicklung in
Europa und des Euro“, sagte Kohl der Zeitung."
So oder so ging es damals nicht um die Flüchtlingskrise, sondern um
Merkels Bewältigungsstrategie bei der Finanzkrise. Ein völlig anderes
Thema.
> Die Kritik an Merkels
> Euro-Desaster fand ich in soweit übertrieben, da ja der Euro, und die
> "zufällig" eingebauten "Fehler" nur die konsequente Weiterführung von
> kapitalistischer Monopol-Wirtschaft ist:
Der Euro ist einfach nur eine gemeinsame Währung. Ich halte es für
ziemlich unsinnig zu behaupten, dass gemeinsame Währungen eine
"Weiterführung von kapitalistischer Monopol-Wirtschaft" sind. Davon
abgesehen haben wir keine "Monopol-Wirtschaft". Was soll das sein?
Eine Wirtschaft, die nur von Monopolisten bestimmt wird? Das
entspricht nun mal trotz der großen Macht mancher Konzerne nicht der
Realität.
> die Starken verdrängen die
> Schwachen, bis am Ende nur noch einer da ist.
Die starken verdrängen immer die Schwachen. Das war bei der DM nicht
anders. Der Einwand ist daher ein Einwand der Beliebigkeit.
> Genau das setzt Merkel
> mit dem Euro um,
Hinweis: Der Euro war schon lange vor Merkel da. Er wurde 1999
bereits eingeführt und basiert auf vielen Jahrzehnten der Planung. An
ersten Konzepten diesbezüglich wurde bereits vor etwa 80 Jahren
gearbeitet. Merkel jedenfalls wurde aber erst 2005 Kanzlerin. Sie
führt lediglich die Politik fort, die es schon vor ihrer Zeit - ja
sogar schon vor der Einführung des Euros - gab. Denn damals bereits -
vor 1999 - hatten wir schon Kapitalismus in der gesamten westlichen
Welt. Und damals bereits lag es im Interesse der Konzerne und reicher
Investoren möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften. Diese ständige
Projektion, der Euro wäre an allem Schuld, ist völliger Humbug. Ob
wir in DM bezahlen oder in einer gemeinsamen Währung ist in Hinblick
auf diesen Einfluss der Wirtschaft auf die Staaten dieser Erde völlig
bedeutungslos.
> und alle machen ja mit, selbst Tsipras. Und als ob
> Kohl das nicht hätte wissen können, das es so kommen wird ...
Nein, er hat es nicht wissen können. Das war selbst Finanzexperten
nicht klar. Woher also hätte er das damals wissen sollen?
> aber
> mit ihrer Strategie, wir bluten jetzt im US-Auftrag die noch in
> Syrien verbliebene Mittelschicht aus, und damit diese
> Flüchtlingsströme verursacht zu haben - kippt sie jetzt auch Land für
> Land die bisher so hoch gelobte Freizügigkeit innerhalb der EU -
> einer der Meilensteine.
Auch das ist Unsinn. Die Gesetzeslage hat sich nicht geändert: Du als
EU-Bürger genießt auch weiterhin Freizügigkeit. Und die Regelungen
zum Flüchtlingsthema basieren auf dem Entgegenkommen unserer
Populisten in der CDU zu den rechts gerichteten Protestlern. Es geht
um Wählerstimmen.
> Wenn in immer mehr Ländern wieder
> Grenzkontrollen eingeführt werden, der kleine Grenzverkehr gestoppt
> wird, weil die Grenzpassage nur an überlasteten offiziellen
> Grenzübergängen möglich ist. und anders hätten ja Zäune keinen Sinn,
> steht das nächste große Gemeinsame auf der Kippe ...
"Freizügigkeit" bedeutet, dass du innerhalb der EU hin ziehen darfst,
wo du willst. Nicht mehr und nicht weniger. Es besagt nicht, dass du
ein Auto haben musst, und es besagt auch nicht, dass du deinen
Ausweis vorzeigen musst (oder auch nicht). Das sind zwei paar
Stiefel.
Tja. Dumm nur, dass Kohl das nie gesagt hat. Der Satz stammt vom
Spiegel, und ein Vertrauter Kohls hat diesen Satz wohl entweder
erfunden, oder der Reporter hat den Satz fälschlich als Kohl-Zitat
notiert.
"Die Äußerungen, die ihm in dem Artikel des Nachrichtenmagazins „Der
Spiegel“ zugeschrieben würden, seien „frei erfunden“, sagte Kohl.
„Richtig ist: Ich bin - wie viele - besorgt über die Entwicklung in
Europa und des Euro“, sagte Kohl der Zeitung."
So oder so ging es damals nicht um die Flüchtlingskrise, sondern um
Merkels Bewältigungsstrategie bei der Finanzkrise. Ein völlig anderes
Thema.
> Die Kritik an Merkels
> Euro-Desaster fand ich in soweit übertrieben, da ja der Euro, und die
> "zufällig" eingebauten "Fehler" nur die konsequente Weiterführung von
> kapitalistischer Monopol-Wirtschaft ist:
Der Euro ist einfach nur eine gemeinsame Währung. Ich halte es für
ziemlich unsinnig zu behaupten, dass gemeinsame Währungen eine
"Weiterführung von kapitalistischer Monopol-Wirtschaft" sind. Davon
abgesehen haben wir keine "Monopol-Wirtschaft". Was soll das sein?
Eine Wirtschaft, die nur von Monopolisten bestimmt wird? Das
entspricht nun mal trotz der großen Macht mancher Konzerne nicht der
Realität.
> die Starken verdrängen die
> Schwachen, bis am Ende nur noch einer da ist.
Die starken verdrängen immer die Schwachen. Das war bei der DM nicht
anders. Der Einwand ist daher ein Einwand der Beliebigkeit.
> Genau das setzt Merkel
> mit dem Euro um,
Hinweis: Der Euro war schon lange vor Merkel da. Er wurde 1999
bereits eingeführt und basiert auf vielen Jahrzehnten der Planung. An
ersten Konzepten diesbezüglich wurde bereits vor etwa 80 Jahren
gearbeitet. Merkel jedenfalls wurde aber erst 2005 Kanzlerin. Sie
führt lediglich die Politik fort, die es schon vor ihrer Zeit - ja
sogar schon vor der Einführung des Euros - gab. Denn damals bereits -
vor 1999 - hatten wir schon Kapitalismus in der gesamten westlichen
Welt. Und damals bereits lag es im Interesse der Konzerne und reicher
Investoren möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften. Diese ständige
Projektion, der Euro wäre an allem Schuld, ist völliger Humbug. Ob
wir in DM bezahlen oder in einer gemeinsamen Währung ist in Hinblick
auf diesen Einfluss der Wirtschaft auf die Staaten dieser Erde völlig
bedeutungslos.
> und alle machen ja mit, selbst Tsipras. Und als ob
> Kohl das nicht hätte wissen können, das es so kommen wird ...
Nein, er hat es nicht wissen können. Das war selbst Finanzexperten
nicht klar. Woher also hätte er das damals wissen sollen?
> aber
> mit ihrer Strategie, wir bluten jetzt im US-Auftrag die noch in
> Syrien verbliebene Mittelschicht aus, und damit diese
> Flüchtlingsströme verursacht zu haben - kippt sie jetzt auch Land für
> Land die bisher so hoch gelobte Freizügigkeit innerhalb der EU -
> einer der Meilensteine.
Auch das ist Unsinn. Die Gesetzeslage hat sich nicht geändert: Du als
EU-Bürger genießt auch weiterhin Freizügigkeit. Und die Regelungen
zum Flüchtlingsthema basieren auf dem Entgegenkommen unserer
Populisten in der CDU zu den rechts gerichteten Protestlern. Es geht
um Wählerstimmen.
> Wenn in immer mehr Ländern wieder
> Grenzkontrollen eingeführt werden, der kleine Grenzverkehr gestoppt
> wird, weil die Grenzpassage nur an überlasteten offiziellen
> Grenzübergängen möglich ist. und anders hätten ja Zäune keinen Sinn,
> steht das nächste große Gemeinsame auf der Kippe ...
"Freizügigkeit" bedeutet, dass du innerhalb der EU hin ziehen darfst,
wo du willst. Nicht mehr und nicht weniger. Es besagt nicht, dass du
ein Auto haben musst, und es besagt auch nicht, dass du deinen
Ausweis vorzeigen musst (oder auch nicht). Das sind zwei paar
Stiefel.