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  • phragmadia

mehr als 1000 Beiträge seit 28.04.2015

Wie sagte schon Polt? "Keinen Humor des Arschloch!"

Da kommt einem wieder der "Satireskandal" um Kurz und die Titanic in den Sinn:
https://www.heise.de/tp/features/Der-Baby-Hitler-schlaegt-zurueck-3865447.html

Das Sprichwort:
"Wenn du wissen willst, wer die Macht hat, dann schau, wen du nicht kritisieren darfst" ist wohl jedem bekannt.

In dem Maße, in dem die Machthabenden Kritik an ihrer Person und ihrer Politik verneinen und zu unterbinden versuchen, zeigt sich auch ihre Entfernung von freiheitlich-demokratischen Grundwerten und ihre Fixierung auf absolutistische Machtansprüche, so wie auch hier - nach erdogan'schem Vorbild - geschehen.

Satire, und ihre geschichtlichen Vorläufer, wie Märchen und Fabeln, dienten seit jeher der Sichtbarmachung gesellschaftlich-moralischer Verwerfungen.

Satire setzt heutzutage, anders als noch mittelalterliche Satire, vielleicht nicht mehr explizit einen besonderen, erzählerischen moralischen Schlusspunkt, da sie viel mehr auf einem vergleichsweise gehobenen Allgemeinbildungsniveau aufbaut, auf das sie sich kontextuell bezieht und verlässt.

Die bewusste Auslassung einer moralischen Belehrung in der modernen Satire ist durch den gesellschaftlich-geschichtlichen Kontext und die Berufung auf das besagte, erwartbare Allgemeinbildungsniveau, welches diesen Kontext stets im Bewusstsein hält, gerechtfertigt, bzw. sollte es sein, in einer aufgeklärten, modernen und freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.

In dem Maße, in dem Satire als solches nicht erkannt, bzw. unterdrückt wird, schält sich vor allem das Maß an Unbildung der Satiregegner, bzw. ihre Unfähigkeit des Rückbezugs auf den gesellschaftlichen und geschichtlichen Kontext heraus.

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