Natürlich will die ÖVP an Mandaten zulegen, so wie jede andere Partei auch.
Die anstehenden Aufgaben sind aber in anderer Reihenfolge zu lösen.
1) Die Kür eines neuen Parteivorsitzenden. Das könnte heute erfolgen, wobei mir die vorgegebenen Bedingungen nicht gefallen (was bildet sich der Kurz ein!).
2) Die Benennung des Vizekanzlers für den Fall, dass die Koaliton bis zur Neuwahl fortgesetzt wird, wovon ich ausgehe.
3) Die Auflösung des Nationalrates und Ausrufung von Neuwahlen. Das wird schwierig, erfordert Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft. Die Kräfteverteilung im Nationalrat ist eine Patt-Stellung. Die ÖVP sollte die Oppostionsparteien erinnern, dass sie stets eine sofortige Neuwahl gefordert haben, an deren Glaubwürdigkeit erinnern. Sie sollten sich nicht wegen einem kurzfristigen Vorteil vom Kern hineinlegen lassen.
4) Erst wenn Punkt 3 im Sinne der ÖVP durchgeführt ist, erfolgt die Selbstdarstellung der Parteien, damit sie die Mehrheit an Stimmen und Mandaten vom Wähler bekommen.
Anmerkung: die ÖVP sollte den Kurz-Effekt nicht überbewerten. Zahlreiche Bürger schätzen den Kurz, aber viele davon wählen ihn nicht, weil sie Blau- oder Rot-Wähler sind. Sie wechseln nicht die Partei bei der Wahl wegen dem Kurz.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.05.2017 10:13).