Ein Artikel, der mal wieder keine Information enthält. Das geht schon bei der Überschrift los:
Österreich künftig ohne russisches Gas?
Eigentlich gilt ja Betteridges Gesetz, wonach Fragen in einer Überschrift immer mit "Nein" zu beantworten sind. Allerdings gehört an das Ende dieses Satzes kein Fragezeichen sondern ein Punkt oder - je nach Gemütsverfassung - ein Ausrufezeichen. Gazprom wird OMV kein Gas mehr liefern. Punkt. Hat sogar die ARD schon berichtet.
Der nächste Kritikpunkt wäre die Behauptung, der Gasliefervertrag würde primär den Lieferanten, also Gazprom begünstigen:
Die Lieferverträge werden in der Energiewirtschaft zu preiswerten Konditionen für die Produzenten abgeschlossen.
Das ist besonders seltsam, weil ein paar Absätze später das hier steht:
...nachdem kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges der Erdgaspreis innerhalb kurzer Zeit von 20 Euro pro Kubikmeter auf 200 Euro gestiegen war.
Besagter Erdgaspreis ist der Preis auf dem Spotmarkt. Der Liefervertrag enthielt sicherlich einen wesentlich günstigeren Preis (aber: Details geheim).
Und letztlich fehlt jegliche Information darüber, worum es in dem Rechtsstreit zwischen OMG und Gazprom ging. Es gibt zwar einen Link, aber der geht nur zu einer Pressmitteilung von OMG, daß das Schiedsgericht ihnen 230 Mio $ zugesprochen hat. Was für ein Schiedsgericht das war und ob Gazprom überhaupt gehört wurde? Keine Information.
Wir können zwischen den Zeilen bloß lesen, daß Gazprom wohl mit dem Urteil nicht einverstanden ist. Und daß es lieber die Lieferungen ganz einstellt, als gratis zu liefern.
Aber das wußten wir ja schon.