einigermaßen neutralen Rechnungen. Jeder rechnet es so hin, dass das für ihn richtige Ergebnis herauskommt.
Ein Beispiel:
Die Investitionskosten für Offshore-WKA sind mindestens doppelt so hoch wie On-Shore-WKA. Es wird immer argumentiert, dass aber off-shore doppelt soviel Strom erzeugt wird und dass sich damit die hohen Investitionskosten kompensieren lassen.
Verglichen werden aber niemals die Kosten für den Strom bis zum Endverbraucher.
Für den Anschluss der Erzeugungsanlagen an das Netz sind die Erzeuger nicht zuständig, sondern die Netzbetreiber. Der billigste Anschluss an das Netz sind große fossile Kraftwerke, weil man nur eine Hochspannungsleitung braucht. On-shore-WKA sind teurer im Anschluss, weil der Strom in vielen Windfarmen eingesammelt werden muss. Am teuersten sind die Anschlüsse der Off-shore-Anlagen. Die Investitionskosten für den Anschluss von Off-shore ist etwa so groß wie die Kosten der Windturbinen. Man müsste also die Gestehungskosten für Off-shore-Strom eigentlich verdoppeln. Die zusätzlichen Anschlusskosten für die Off-shore-WKA werden aber einfach den Netzkosten zugeschlagen.
Wenn ich das KKW Gundremmingen durch Off-Shore-WKA ersetzen will, müsste man eigentlich folgendes addieren: Erzeugungskosten in der Nordsee, Anschlusskosten an das Netz, Hochspannungsleitung durch Deutschland, Reservekraftwerke oder saisonale Speicher.
Damit ist beim besten Willen kein Strompreis darstellbar mit dem die Industrie in Süddeutschland überleben kann.
Vor kurzer Zeit wurde der Auftrag zum Bau eines Off-Shore-Windpark in der deutschen Nordsee vergeben. Deutsche Firmen kamen dabei nicht zum Zuge.
Aloys Wobben, der Windkraftpionier und Gründer von ENERCON, hielt Off-Shore-WKA für unsinnig. (Enercon bietet so etwas daher nicht an.)
20% der Unternehmen in Niedersachsen wollen ins Ausland gehen.