Ansicht umschalten
Avatar von Abtrünniger Zauberer
  • Abtrünniger Zauberer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2012

Re: EE und Speicher

Jetzt ist im Blick die Kohlekraftwerke (typisch so 100-300MW) durch Thorium-Wärmereaktoren zu ersetzen. Eine Studie hierzu lief, und wurde nur deswegen aufgeschoben weil z Zt solche Wärmereaktoren nicht serienreif auf dem Markt sind.

Soviel zur Rennaissance...

40 bis 60 Jahre bei den heutigen Projekten

Sag ich doch - spätestens nach dem dritten Neubau ist das erste schon wieder durch. Damit könntest du also maximal 2 AKWs gleichzeitig betreiben. Das ist weit weg von Aufbau oder Rennaissance.

Muss man rechnen. Es hat auch ganze Windparks gegeben (Horns Rev) wo wegen Konstruktionsfehlern alle Anlagen abgerissen und neu gebaut werden mussten, und trotzdem rechnet er sich mit einer schwarzen Null. .

Seit 20 Jahren laufen dort die Kosten hoch und müssen Schulden bereits beglichen werden - durch neue Schulden. Die schwarze Null rückt mit jeder weiteren Verzögerung in immer weitere Ferne. Das Ding liefert immer noch nicht.

Solange die klassischen Uran-AKWs sinnvoller erscheinen, werden die bevorzugt. Heisst aber nicht dass Thoriumreaktoren nicht funktionieren würden. 1970 hätte man sagen können "Guck mal kein einziges Auto fährt elektrisch, alle mit Benzin, elektrisch ist tot".

1970 waren elektrische Autos tot bis auf wenige Sonderfälle. Es hat einen Durchbruch in der Batterietechnik bedurft und weiterer 20 Jahre Entwicklung bis dann das erste E-Auto heutigen Maßstabes gefertigt wurde. Welchen Durchbruch gab es denn, der Thoriumreaktoren jetzt auf einmal viabel erscheinen lässt?

Einen Tag Energie speichern hilft nichts wenn die Heizperiode 200 Tage ist und in dieser Zeit Dunkelflauten en masse sind.

Natürlich hilft einen Tag speichern. Dunkelflauten sind in Deutschland nicht so en masse, dass du einen Speicher für 200 Tage bräuchtest. Ein Tagesspeicher reduziert Dunkelflauten auf 7-10 Tage bzw. auf fehlende 10 TWh pro Jahr (reine aktuelle Stromproduktion). Das ist ein bischen mehr als nichts. Wie gesagt - Saisonalspeicher sind der letzte Schritt, nicht der erste.

Richtig. Aber Batteriespeicher in diesen Grössenordnungen kann /will keiner bezahlen.

Ach komm, natürlich kann und wird das bezahlt werden können. 3c/kwh Aufschlag mit aktueller LFP-Technik zu aktuellen Preisen. Aber solange es nicht genügend Strom gibt, der damit auch gespeichert werden könnte, wird es natürlich auch keinen finanziellen Anreiz geben dies zu tun.

Haben sie schon. Am Standort eines AKW ein neues bauen ist deshalb verlockend. Macht Ungarn so.

Da der Strombedarf steigt müssen auch neue Trassen gebaut werden wenn die alten Trassen nicht mehr genügen. Dahilft auch ein Ausnutzen alter Standorte nichts, das verkleinert das Problem nur, aber es löst es nicht. Genauso könnte ich argumentieren, dass doch die alten Trassen von abgeschalteten AKWs genutzt werden, verschweigend, dass die alten Trassen nicht ausreichen.

Deine Zahlen sind deswegen unrealistisch niedrig weil du Niedrigenergiehäuser rausgesucht hast

Ich hab nach durchschnittlichen Zahlen gesucht und das kam bei einer einfachen Suche raus. Aber kann natürlich sein, dass meine Quelle da zu optimistisch war. Dafür bist du mit einer JAZZ von 2 sehr niedrig, weit niedriger als eine aktuelle Luft-Wärme-Pumpe in Deutschland an JAZZ hinbekommt.

Der Energiespeicher ist dann 200 Tage mal 30kg = 6000kg Brennholz. Ein äquivalenter Akku wäre utopisch.

Ja. Da braucht es andere Speichertechnologien. Wie gesagt, es gibt bereits PtGtP-Mini-Kraftwerke für Häuser. Aber die sind exorbitant teuer und werden sich nie amortisieren. Ob die jemals wirtschaftlich werden weiß ich nicht, aber halte Saisonalspeicher für Einzelhäuser für eher utopisch. Das ist was fürs Netz - egal ob Strom- oder Wärmenetz.
Was ich mir noch vorstellen könnte wären mehr oder weniger zentrale PtG-Anlagen, die dann dezentrale Mini-BHKWs beliefern. Speicher für genügend grünes Gas haben wir bereits in Deutschland für mehr als einen Winter. Es fehlt nur der Überschussstrom und die Anlagen, die aus selbigem dann Gas für den Winter herstellen können.

......Nur du (und andere EE-Gegner) behaupten, mit Akkus Saisonalspeicher bauen zu wollen........
NEIN! Das will kein vernünftiger Mensch weil es nicht geht.

Warum behauptest du das dann hier immer wieder? Lass es doch einfach sein, wenn du es selbst einsiehst. Akkus taugen nicht als Saisonalspeicher - hat niemand behauptet, brauchst du nicht zu wiederlegen.

Langfristig JA wenn wir irgendwann 100% EE haben wollen. Man wird dann nicht alle Fahrzeuge elektrisch machen sondern Problemfälle wie Lastzüge dann mit synthetischem Diesel fahre

Siehst du, Langfristig stimmen wir da überein. Aber eben langfristig. Zur Zeit - kein Denken daran. Es macht keinen Sinn, Fossile für Strom zu verbrennen um dann daraus synthetische Kraftstoffe herzustellen. Das macht erst Sinn, wenn wir mehr als 100% des Strombedarfes durch EE decken können. Also das, was jetzt noch Überschussstrom genannt wird, in Gas oder synthetische Kraftstoffe umzuwandeln kann sinnvoll sein.

Aber ist das nicht eher die Atom-WAFFEN Branche? Da kann ich mir sowas vorstellen.

Die Atomwaffen-Branche ist von der AKW-Branche nicht zu trennen. War es noch nie, wird es wohl auch nie sein. Glaubst du, GB, Frankreich, Deutschland etc. haben AKWs nur um Strom herzustellen? Deutschland ist technisch dazu in der Lage, innerhalb von 10 Tagen eigene Atombomben zu bauen - die Technik dafür ist bereits da und wird für "zivile Zwecke" genutzt. Ein paar Änderungen der Parameter und bei Münster wird Atombombenuran hergestellt.

Aber davon abgesehen: die Franzosen sind nicht aus Jux und Dollerei im Niger:
https://www.dw.com/de/wie-abh%C3%A4ngig-ist-europa-von-uran-aus-niger/a-66695891

Wie gesagt - für AKWs werden Armeen mobilisiert. Hab ich für WKAs so noch nie gehört. Und das ist ja nur ein Beispiel. Die Verbrechen der USA im Inneren gegenüber indigener Bevölkerung im Zusammenhang mit Lagerung von radioaktivem Material (aus ziviler wie militärischer Nutzung) wären ein weiteres. Und derer gibt es viele mehr.

Ich will deine Geschichten nicht verharmlosen, aber du scheinst die Skalierung nicht zu verstehen. WKAs spielen nicht einmal annähernd in der gleichen Liga wie Atomkraft.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten