Also bitte, das ist doch nun weder eine neutrale Analyse noch handelt
es sich hier um realistische Forderungen. Das "Erbe" ist unumsetzbar.
Es mag zwar die guten Ideen aufrichtiger Leute in sich haben, aber so
ist es mit vielen zunächst plausibel und unterstützenswert klingenden
Ideen, wie sich Gesellschaften bitteschön zu organisieren haben: Sie
sind zu platt und realitätsfern und funktionieren nicht, im
schlimmsten Fall führen sie ihrerseits zu totalitären Systemen, die
ihre (natürlich unmögliche) Umsetzung mit allerlei Restriktionen
erzwingen wollen.
Und noch eines sollte bitte bedacht werden: Manifeste, die von Leuten
unter besonderen historischen Situationen verfasst werden (im
Gefängnis des faschistischen Italiens, in Konzentrationslagern des
völkisch-nationalen Deutschlands) haben für gewisse Idealisten sogar
eine höhere Legitimation als nüchterne (und teilweise wenig
idealistisch klingende) wissenschaftliche Arbeit.
Diese Idealisten meinen, ein Manifest mit schönen Worten und hübschen
Forderungen wird geadelt, wenn es Leute schreiben, die unter
Unrechtsregimen leiden. Das ist selbstverständlich nicht so, und
diese Idealisten meinen es sicher nicht böse, aber leider unterliegen
sie meist dem Irrtum, daß die Aussagen von KZ-Opfern über Demokratie
und Frieden einen besonders hohen Stellenwert haben, weil ihr
vergossenes Blut den Inhalt zu etwas Umsetzbaren erhebe.
Die Aussagen und Schriften von KZ-Opfern etc. sind etwas, das sich
für rührende Reden und emotionale Anlässe eignet, aber sie sind
sicher keine stabile Basis für politische Planung. Diese Aussagen
sind unter besonderem emotionalen Stress entstanden und entwerfen
unter dem Eindruck von Ohnmacht und Tod Ordnungsvisionen, die - aus
der wenig wissenschaftlichen Umgebung von KZs und Gefängnissen
selbstverständlich - kein wissenschaftliches Fundament haben.
Im Grunde muß man - und das tut mir in diesem Zusammenhang auch
wirklich leid - davon reden, daß es sich hier um Entwürfe handelt,
die in der Abgeschiedenheit des Kämmerleins entstanden. Sozusagen
eine makabere Umkehrung des Elfenbeinturms.
es sich hier um realistische Forderungen. Das "Erbe" ist unumsetzbar.
Es mag zwar die guten Ideen aufrichtiger Leute in sich haben, aber so
ist es mit vielen zunächst plausibel und unterstützenswert klingenden
Ideen, wie sich Gesellschaften bitteschön zu organisieren haben: Sie
sind zu platt und realitätsfern und funktionieren nicht, im
schlimmsten Fall führen sie ihrerseits zu totalitären Systemen, die
ihre (natürlich unmögliche) Umsetzung mit allerlei Restriktionen
erzwingen wollen.
Und noch eines sollte bitte bedacht werden: Manifeste, die von Leuten
unter besonderen historischen Situationen verfasst werden (im
Gefängnis des faschistischen Italiens, in Konzentrationslagern des
völkisch-nationalen Deutschlands) haben für gewisse Idealisten sogar
eine höhere Legitimation als nüchterne (und teilweise wenig
idealistisch klingende) wissenschaftliche Arbeit.
Diese Idealisten meinen, ein Manifest mit schönen Worten und hübschen
Forderungen wird geadelt, wenn es Leute schreiben, die unter
Unrechtsregimen leiden. Das ist selbstverständlich nicht so, und
diese Idealisten meinen es sicher nicht böse, aber leider unterliegen
sie meist dem Irrtum, daß die Aussagen von KZ-Opfern über Demokratie
und Frieden einen besonders hohen Stellenwert haben, weil ihr
vergossenes Blut den Inhalt zu etwas Umsetzbaren erhebe.
Die Aussagen und Schriften von KZ-Opfern etc. sind etwas, das sich
für rührende Reden und emotionale Anlässe eignet, aber sie sind
sicher keine stabile Basis für politische Planung. Diese Aussagen
sind unter besonderem emotionalen Stress entstanden und entwerfen
unter dem Eindruck von Ohnmacht und Tod Ordnungsvisionen, die - aus
der wenig wissenschaftlichen Umgebung von KZs und Gefängnissen
selbstverständlich - kein wissenschaftliches Fundament haben.
Im Grunde muß man - und das tut mir in diesem Zusammenhang auch
wirklich leid - davon reden, daß es sich hier um Entwürfe handelt,
die in der Abgeschiedenheit des Kämmerleins entstanden. Sozusagen
eine makabere Umkehrung des Elfenbeinturms.