Istabraq schrieb am 21.11.2016 12:36:
Jede Regierung wäre auch nach westlichen Massstäben gerechtfertigt gewesen, die Besetzung ihrer Gebäude zu beenden und die Waffen dieser "Demonstranten" einzusammeln und Kriminelle einzusperren. Wenn seine Regierung das nicht gemacht hat und der Präsident es sich gefallen liess, von den Demonstranten x-mal in Verhandlungen verarscht worden zu sein, indem Zusagen nicht eingehalten wurden, dann bedeutet dies doch im Umkehrschluss, dass sich die Regierung damals zu keinem Zeitpunkt auf die Polizei und andere Sicherheitskräfte wie Geheimdienste etc verlassen konnte.
Ich zitiere mich einmal selbst:
"Janukowitsch wird man wohl mitgeteilt haben, dass man weiß, in welchen Banken der "freien Welt" sein Kleingeld liegt.
Einen Bericht über Azarows unter einem anderem Namen in Österreich erworbene Liegenschaft hat jedenfalls "Der Standard" in jenen kritischen Wochen publiziert, was selbst jeder aufgeweckte Leser als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen konnte."
Das große Geheimnis, welches Azarow nicht aussprechen mag, sind die Konten und Liegenschaften der damaligen ukrainischen Regierung im Westen. Janukowitsch, Azarow und Co. hatten einfach Angst, mit einer Niederschlagung der bewaffneten Proteste dem Westen einen Vorwand für persönliche Sanktionen gegen sich zu liefern, zu Konfiskationen des eigenen Eigentums.
Also haben sie auf Zeit gespielt und darauf gehofft, dass dem Maidan irgendwann die Puste ausgeht, wenn man ihn machen lässt, und haben dabei unterschätzt, zu welcher Eskalation der Westen bereit ist (siehe "Maidanmassaker" und Sturm von Militärbasen, Geheimdienststützpunkten und Regionalverwaltungen im Westen des Landes).