Der Kündigungsschutz hilft denen, die einen Job haben und schadet denen, die einen Job suchen. Die Mehrheit hat einen Job und wird sich daher gegen eine Abschwächung sträuben, auch wenn das gesamtgesellschaftlich Vorteile bringen könnte.
Ja das stimmt sicher, wenn das so ist dass der Kündigungsschutz auch bei über 60-63 jährigen greift.
Aber wenn wir in eine Gesellschaft reinkommen wo die Mehrheit aller über ca 63-jährigen in den folgenden Situationen sind:
1. Zwar nicht gekündigt aber eiskalt abserviert vom 40jährigen Chef, der den Mann in den Keller schickt zum Aktenordner-Sortieren in der Hoffnung er möge dieses Zeichen verstehen und selber kündigen und verschwinden. Sein CV wird verdorben wenn er bleibt, also wird ihn die Situation zwingen sich zu bewerben damit er da reinschreiben kann..."bis zuletzt Abteilungsleiter" und nicht etwa "Langjährig Abteilungsleiter, dann aber degradiert zur Aluleiter, dann Klappleiter, dann Trittleiter...."
2. Job verloren trotz Kündigungsschutz, etwa durch Firmenpleite oder Umstrukturierung oder Verkauf an einen Investor etc. Wenn dort Menschen aller Altersgruppen rausfliegen dann hlft dem Älteren auch kein Kündigungsschutz mehr. Bewirbt er sich dann in anderen Firmen ist wichtig dass dort keine Einstellungs-Mauern aufgebaut sind.
3. Er hat wie unter 2 beschrieben seinen Job noch vor der Rente verloren und sich daher selbständig gemacht. Wenn er Hans Müller heissen sollte, gründet er die HM-Consult GmbH und läuft dann verzweifelt um um Kunden zu finden. In der Hoffnung dass ihn einer der Kunden fest einstellt oder wenigstens einen 3-Jahres-Vertrag gibt. Dann ist wichtig dass dann keine staatlich-bürokratischen Hemmnisse aufgebaut werden.
Im Übrigen kann man mit einem Selbständigen beliebige Gehälter festlegen, sogar negative oder Null. Passiert in FIN häufig. Sind beide einverstanden, ist der Vertrag rechtskräftig. Es ist ja kein Gehalt wie in einer Einstellung, somit greift Mindestlohn nicht und auch kein Kündigungsschutz. Es ist ein Vertrag zwischen 2 Firmen und da kann man vereinbaren was man will (solange es nicht sitten- oder gesetzeswidrig ist etwa dass der Vertrag beinhaltet man solle Kokain schmuggeln etc).
Aus so einer Schein/Zwangs-Selbständigkeit heraus wären ein paar Jahre feste Einstellung der Rettungsanker und Brücke bis zur Rente.
Und wenn nun die Mehrheit der über 60-63 jährigen in Situation 1-3 ist dann wäre es schon angemessen alle Bürokratie abzuschaffen die diesen Menschen eine normale Weiterarbeit ermöglicht.
Lange qualifizierte Berufserfahrung hat einen hohen Wert. Diese zu zerstören oder ins Ausland zu treiben ist ganz einfach dumm, ein Selbstmordeffekt der Industrie.