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  • Tetzlaff

772 Beiträge seit 14.06.2015

Wie soll unsere Regierung denn Einschätzen, was eine Fachkraft ist?

Und das meine ich ganz ernst: jedes Mitglied im Bundestag bekommt weitaus mehr als das, was Fachkräfte so bekommen und wissen oft gar nicht, was Arbeiten eigentlich ist. Einige machen Tanzvideos im TikTok-Stil, verkünden ihre "Haltung" und glauben, damit ihr Geld wert zu sein. Andere stammeln vor lauter Ahnungslosigkeit im Fernsehen rum und glauben, das wäre Arbeit. Einige wollen ein Jahr in England gewesen sein, sprechen aber nur rudimentär Englisch und können auch ansonsten noch nicht einmal halbwegs fehlerfrei sprechen. Einige glauben parlamentarische Arbeit bestünde darin, andere Parteien zu beschimpfen.

Was können die über Fachkräfte wissen? Dass jeder Fachkraft sein kann, wenn er nur die richtige Überzeugung in sich trägt?

Das geht an den Grundschulen schon los: keinen zurücklassen, alle sind gut, nur keiner kann mehr die selbverständlichsten Dinge, schon am Lesen hapert es, vom Schreiben ganz zu schweigen. Weiter gehts in den Folgeschuljahren bis am Ende ein Abitur mit Bestnoten auf dem Tisch liegt, Notendurchschnitt teilweise unter 1. Die damit bescheinigte "allgemeine Hochschulreife" zeigt sich dann dadurch, dass erst einmal Vorbereitungskurse besucht werden, weil es an der Reife mangelt. Mit dem Studienabschluss in der Hand wird dann festgestellt, dass "Verstand" und "Eigeninitiative" nicht auf dem Stundenplan standen. Aus der Perspektive sieht dann jeder, der sich die Schuhe selbst zubinden kann, ohne dazu ein YouTube-Video zu brauchen, aus wie eine Fachkraft. Selbst gelüstet es dann jedoch nach "Work-Life-Balance" mit Dreitage-Woche.

Unser Problem lautet nicht nur Fachkräftemangel sondern grundsätzlicher Motivations- und Bildungsmangel.

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