Zusammenfassend - es ist alles extrem unübersichtlich und kompliziert. Es fällt auf, dass Kasanzew oft mit den Zuständen vor dem u.s.-amerikanischen Einmarsch argumentiert. Das ist gewiss nicht falsch, aber auch nicht in jedem Fall notwendig richtig. Manche Dinge haben sich seither deutlich verändert, Menschen lernen aus Erfahrungen, auch Islamisten.
In erster Linie geht es darum, nach dem hoffentlich bald vollständigen Abzug der usa und ihrer Verbündeten, nicht neuerlich in Afghanistan einzugreifen. Es wird eine Phase der Konsolidierung brauchen, die um so länger wird, je mehr ausländische Kräfte sich einmischen. Zurzeit gibt es im Land selbst offensichtlich noch viele Kräfte, die nichts dagegen hätten, den Kriegszustand zu verewigen, mit Provokationen ist daher zu rechnen. Die Kunst ist es, auf sie nicht einzugehen.
Es muss so schnell wie möglich zu einer echten Befriedung kommen, zu einer einheitlichen Regierung, die auch die eignen Kräfte unter Kontrolle hat. Das lässt sich aber per definitionem nur erreichen, wenn das Ausland den Dingen ihren Lauf lässt.