Wie schon zum ersten Teil kommentiert - inhaltlich keine Kritik. Man darf einseitig sein und einzig auf die Flecken in einer Politikerlaufbahn abheben, besonders wenn sie so zahlreich und gross sind. Es ergibt sich konsistent das Bild eines Mannes mit autoritären Tendenzen, der mit der Grossfinanz ein allzu gutes Verhältnis hat.
Allerdings hat, wie Gärtner bezüglich Wirecard korrekt anmerkt, das Thema von seinem Vorgänger Schäuble geerbt. Und auch das cum-ex-Monstrum hat eine lange Vorgeschichte, die bis in die Schröder'sche Regierungszeit reicht. Scholz ist ein würdiges Mitglied einer adhoc-Dynastie von Funktionären des bürgerlichen Staates, die wissen, was sie ihrer eigentlichen Klientel schulden.
Nachdem nun heute auf Telepolis auch Giffey in die Pfanne gehauen wird, kann man nun auch hier die medienübergreifende Tendenz des Sozi-Bashings konstatieren. Dieses ist nicht an sich falsch, im Gegenteil, sondern dass Exponenten anderer Parteien seltener analog durch den Wolf gedreht werden, obwohl sie es ebenso verdienten. Warum hier noch nie eine umfassende Abrechnung z. B. mit Altmeier erschienen ist, oder eben Schäuble, Kubicki, Lindner um nur ein paar aussichtsreiche Kandidaten zu nennen, ist nicht nachvollziehbar. Bei denen eh klar?
Übrigens muss die SPD nicht zwingend stärkste Partei werden, um Scholz ins Kanzleramt zu hieven. Theoretisch reichte es, die Grünen zu überflügeln, vorausgesetzt eine Unions-lose Koalition wäre rechnerisch möglich.