Doch, ich meine das ernst. Ich möchte der Autorin gegenüber meinen Respekt auszudrücken. Vor Zeiten fiel Frau Gärtner auf, dass sie, als alle noch inhaltsleer in den Chor der „Nazi"-Rufer einstimmten, versuchte, eine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD zu publizieren. Ein weiteres Mal, als sie sich intensiv mit den Problemen auseinandersetzte, die Zuwanderung, speziell muslimische Zuwanderung, für Frauen mit sich bringt. Ich hatte damals übrigens angenommen, so schnell keine Texte der Autorin mehr lesen zu können, da der übliche Umgang mit Texten zu Problemen, die der Generallinie widersprechen, deren Verhinderung ist.
Der vorliegende Text zu Scholz beeindruckt mich durchaus. Nicht mal so sehr wegen der vermittelten Tatsachen, die man irgend wie schon kannte. Mehr wegen der der klar gegliederten faktenreichen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand. So was schreibt sich nicht in einer Stunde am Rechner runter. Das ist ernsthafte journalistische Arbeit und hat nichts mit dem Journalismus 2.0 zu tun, der gut gemeint regelmäßig für gut gemacht hält. Fast schon altmodisch, was Frau Gärtner macht. Wobei ich „gut gemeint" so auch schon nicht mehr schreiben sollte.
Was die Bewertung der G20-Riots betrifft, melde ich Widerspruch an. Ich habe nach wie vor keine Idee, wie man als Linker dem Pöbel aus Straßenschlägern, grenzdebilen Provokateuren und Phrasendreschern irgendeine emanzipatorische Potenz andichten kann. Weil sie „irgendwie" gegen das Gleiche sind, wie man selbst? Nicht mal das halte ich bei dieser Narzistischen Internationale für sicher. Die machen ihr eigenes Spiel und sorgen und sorgten durch die zwangsläufige staatliche Reaktion, die unvermeidlich war, für die Fernsehbilder, die den richtigen Protest deligitimierten.
Bei der großen Abschlusskundgebung in Hamburg, bei denen die nicht dabei waren oder sich nicht bemerkbar machen konnten, die ein Vielfaches an Teilnehmern hatte, nahm die Polizei die Helme ab......
In Erinnerung aber, und auch in der Erinnerung der Autorin, bleibt nicht der Protest gegen die Zusammenkunft der Herren und von mir aus auch Damen der Welt, die sicher sind, über unsere Zukunft entscheiden zu dürfen. Und nein, wir die meinen es nicht gut mit uns. Sehr sicher nicht. In Erinnerung bleibt der Krawall von Menschen, die es für revolutionär erachten, die Autos ihrer Nachbarn anzuzünden.