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  • Boandlgramer

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Re: Es geht um die Macht der Lobbyisten des Kapitals. Auch die Union kann ...

HaPeR schrieb am 29.05.2021 11:39:

Die SPD ist inzwischen in der Wählergunst da angekommen, dass niemand mehr ernsthaft die "Kanzlerkandidatur" ernst nimmt. (Und als ehemaliges Mitglied dieser Partei von 79-87 bin ich über den Weg unter die 10% froh. Sie hat hart daran gearbeitet und es zeigt, wie weit rechts unsere Gesellschaft aufgestellt ist, wenn die SPD immer noch ohne schallendes Gelächter "links" genannt werden kann.)

Die Unionsparteien oder Grün ist diesmal die Frage, wobei die Grünen die Rolle der SPD voll übernommen haben, weil die Gewerkschaften durch zu enge Anbindung an die SPD ständig an Boden verloren. (Ist eine These, sicher diskutabel.)

Das glaube ich weniger. Die Gewerkschaften hat der wirtschaftspolitische Mainstream aus der Kurve getragen, dafür haben die den Niedergang der SPD nicht gebraucht.

Es gab vor allem während Schröders Kanzlerschaft einen großen Konsens, dass Lohnzurückhaltung und Hartz-4 die Instrumente sein würden, um Deutschland zukunftsfest zu machen. Da gab's für die Gewerkschaften argumentativ keinen Spielraum mehr.

Und den Rest hat das vollkommen sanktionslose Betriebsverfassungsgesetz erledigt, das die Organisationsmöglichkeiten der Gewerkschaften Zug um Zug minimiert hat.

Wer gegenwärtig für eine Veränderung der Strukturen ist kann, sofern in keiner kleinen Partei engagiert, nur taktisch oder nicht wählen und muss sich auf die langfristige Arbeit in Gewerkschaften und konkreten Projekten, sozial und ökologisch orientiert, einlassen.

Das finde ich als Empfehlung nicht falsch, allerdings führt das realistisch betrachtet auch nicht zum Ziel - weil die letztendlich immer vor die gleichen Wände laufen, während die Maurer Schwielen an den Händen vom Geldzählen haben.

Es ist vor allem wichtig, dass die inhaltliche Opposition sichtbar bleibt: Attac, Hans-Böckler-Stiftung, Bürgerbewegung Finanzwende und viele andere müssen in den gezielten Kontakt zu Schülern und Studenten treten, damit die nächste Generation - die aktuelle ist verloren - nicht ohne Alternativen an den Start geht.

Und FFF so gut unterstützen, wie das irgendwie möglich ist, damit da die Plattformen bestehen bleiben.

Bildung ist die einzige Chance.

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