Das Problem sind mit Sicherheit nicht die verschiedenen Standpunkte der Menschen. Das Problem ist eher die nicht vorhandene Debattenkultur. Und das viele der Meinung sind, es gäbe nur eine einzige Wahrheit - vornehmlich die eigene natürlich.
Irgendwie ist das Wissen darum, dass es eben verschiedene Betrachtungswinkel mit unterschiedlichen Ergebnissen gibt, abhanden gekommen. Als gäbe es nur noch binäre Lösungen - nämlich eine richtige und eine falsche. Dass dies zur gesellschaftlichen Spaltung führt, wundert nicht.
Diese Verengung der Gesprächskultur nehmen viele wahr und verwehren sich dagegen zu Recht!
Faschismus geht an dieser Stelle noch weiter und behauptet es gäbe nicht nur richtige und falsche Lösungen, sondern sogar richtige und falsche Menschen. Wenn sich die Debattenkultur verengt, können faschistoide Ideen wieder aufblühen und der Diskurs wird immer aggressiver. Wer Faschismus bekämpfen will, muss anders Denkende zumindest tolerieren.
Eine Gratwanderung, vor allem dann, wenn man es mit faschistischem Gedankengut zu tun bekommt.
Die cancel culture ist in mancherlei Hinsicht gefährlich, da sie meiner Meinung nach genau die Strömungen befördert, die sie eigentlich zu bekämpfen sucht..