Staaten wie die USA, Russland und China denken in Einflusszonen und handeln konsequent nach ihren geopolitischen Interessen. Im Gegensatz dazu scheinen viele Europäer eine naive Perspektive einzunehmen: Sie diskutieren über Recht und Unrecht, als wären diese Kategorien auf der Ebene der internationalen Politik bestimmend – dabei spielen sie dort keine entscheidende Rolle.
Beispiele für Einflusszonen:
USA:
Die USA sehen Mittel- und Südamerika traditionell als ihre Einflusssphäre (Monroe-Doktrin). Auch die NATO- und transatlantischen Beziehungen spiegeln den Versuch wider, Einfluss in Europa zu sichern. Israel im mittleren Osten.
Russland:
Russland strebt eine Kontrolle über seine Nachbarstaaten an, insbesondere im postsowjetischen Raum (z. B. Ukraine, Georgien oder Belarus). Der Einfluss wird durch militärische Mittel (wie in der Ukraine) oder wirtschaftlichen Druck (z. B. Energiepolitik) ausgeübt.
China:
China versucht, seine Einflusssphäre durch die „Belt and Road Initiative“ zu erweitern, die wirtschaftliche und infrastrukturelle Investitionen in Asien, Afrika und Europa umfasst. Auch im Südchinesischen Meer sichert sich China durch militärische Präsenz strategische Vorteile.