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Re: Menschenwürde und Pseudowissenschaft

Hartmut Gieselmann schrieb am 19.08.2024 15:29:

Infos zur Autorin kann man leicht mit einem Klick auf den Autorennamen erfahren. Gewiss, der Text polemisiert an einigen Stellen, da darf und sollte man den betreffenden Punkten widersprechen. Obwohl die Autorin nicht meine Position vertritt, finde ich es aber wichtig, dass ihre Argumente auf einer Seite wie Telepolis inhaltlich diskutiert werden können, ohne "ad personam" abzudriften. Das dichotome Lagerdenken "rechts" vs. "woke" hat konstruktive Diskussionen in den vergangenen Jahren leider zu sehr beschädigt.

Da wählt die Autorin ja mit „ Wie woke-queere Ideologen den fairen Sport infrage stellen“ in der Überschrift genau den richtigen Einstieg.

Und ja, es geht zwar "nur" um Sport, aber die Debatte erhitzt viele Gemüter weit darüber hinaus und ist ein neuer Schauplatz des tobenden Kurturkampfs. Ginge es allein um die Sache, auf der einen Seite Khelif mitboxen zu lassen, auf der anderen Seite Gegnerinnen zu schützen, ließe sich das doch einfach lösen.

Die aktuelle Einteilung in 2 Geschlechter mit jeweils einer Handvoll Gewichtsklassen stößt offenbar an ihre Grenzen. Neue Messgeräte können aber nich nur das Köpergewicht, sondern den Muskelanteil messen (oder man zieht halt den Körperfettanteil ab). Wenn Khelif also mehr Muskelmasse besitzt, könnte man sie einfach gegen Boxerinnen und Boxer mit einem ähnlich hohen Muskelanteil antreten lassen. Oder was spräche dagegen?

Darum dreht sich die Diskussion ja gerade nicht, die die Autorin hier (offensichtlich) führen will.

Wenn man die Diksussion allein auf körperliche Merkmale und den Schutz von physisch Schwächeren (dazu sind die Gewichtsklassen und Geschlechtseinteilungen im Boxen da, im Sumo gibt es beispielsweise keine Gewichtsklassen), dann könnte man den gesamten Streit, wie man eine Frau oder einen Mann (die von Simone de Beauvoir als soziale Konstrukte entlarvt wurden) definiert und misst ad acta legen.

Bestimmt übersehe ich da was, aber das wäre zumindest ein Punkt, über den man inhaltlich konstruktiv diskutieren könnte. Wäre dann sicherlich alles langweiliger; Khelif wäre das zumindest aber zu wünschen.

Stimmt!

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