Wie mein Message-Vorgänger (grauenhafte Vermischung der englischen
und deutschen Sprache!) möchte ich eine kleine Spitze anbringen.
Ist es schon so weit, dass Herr Lem seine eigenen Romane und
Erzählungen als "quasi-phantastisch" abtut? Hiess es anfangs noch
z.B. "Science Fiction, ein hoffnungsloser Fall - mit Ausnahmen", fielen
alsbald die "Ausnahmen" weg. Man kann ja die Frustration Lems über
die in grossen Teilen fehlgehenden Entwicklungstendenzen in der
phantastischen Literatur verstehen, vor allem, wenn man Lem sozusagen
als Beisitzer Reich-Ranickis in Sachen SF versteht. Aber Lems sollte
seine eigenen wertvollen Beiträge, sowohl in literarischer als
auch in literaturtheoretischer Hinsicht, nicht einfach als "quasi"
abtun. Das phantastische Genre (und vor allem die Paraliteratur SF) ist
naturgegeben ausgesprochen evolutiv und anfällig gegenüber
Kommerzialisierung und Sektiererei. Fehlentwicklungen und
Rückschläge sind zwangsläufig zu erwarten. Nun ja, es
hörte sich in den letzten Jahren so an, als würde Papa Lem
seinen Nachwuchs aufgeben und den Wölfen des Fandoms zum Frasse
vorwerfen. Aber man bewertet die Literatur einer Zeit - und sicherlich
auch eines Genres - nach ihren besten Vertretern und nicht nach den
schriftstellerischen Ausdünstungen einer Vielzahl von Star
Trek-Fans.