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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Wenn jemand NS2 wirklich zerstören wollte ...

mann-oh-mann schrieb am 29.07.2024 12:48:

im Großen und Ganzen richtig.
nur, was willst du damit sagen?

Ich wollte diesen Fakt erst mal sacken lassen, damit sich jeder selbst seine Gedanken dazu machen kann. Gehen wir mal weiter in der Analyse der Wahrscheinlichkeiten.

OK, das es vermutlich nicht die Ukrainer waren, zumindest schon gar nicht allein.
das ist aber allen mit ansatzweise normalem Menschenverstand sowieso klar (nur vielen Politikern und Journalisten nicht - die zähle ich aber seit Jahrzehnten kaum noch dazu).

Die Ukrainer waren zu diesem Zeitpunkt bereits im Krieg und natürlich würde Ihnen - wegen Ihrer eigenen Pipelines - eine Zerstörung strategische Vorteile bringen. Aber warum sollten sie den technisch schwersten Ansatz der Zerstörung nehmen, der zudem die Reparatur vereinfacht - wo sie doch von einem totalen Ausfall NS2 viel mehr profitieren würden.

Für die Ukraine wäre die 20 m Lösung also in allen Punkten vorteilhafter gewesen.

Im Prinzip gilt das gleiche für die USA. Warum ein so hohes politisches Risiko eingehen (um eigenes Gas zu verkaufen), wenn der Schaden dann doch in ein paar Monaten repariert werden könnte und dann eine Rückkehr Europas zu russischen Gas möglich wäre. Und dann noch einen NS2 Strang heil lassen, damit der Gas-Konkurrent Russland auch sofort nach dem Ende der Sanktionen liefern und Geld verdienen kann. Und mal ganz ehrlich - wenn die USA etwas sehr gut können, dann sind das Spezialoperationen. Das hier eine Sprengladung falsch plaziert - möglich, aber eher sehr unwahrscheinlich.

Die einzigen die von der 80 m Strategie profitieren könnten wären Deutschland und Russland - und Olaf Scholz würde ich eine solche Entscheidung definitiv nicht zutrauen.

Die russische Motivation könnte daher mehrschichtig sein:

a.) Europa mit einem Stop der Gaslieferungen in Angst zu versetzen und die europäische Wirtschaft so zu schädigen, dass sie sich für ein schnelles Ende des Krieges einsetzen..
b.) Die Inbetriebnahme von NS2 forcieren. Was aber fehlgeschlagen ist. Daher Plan B mit der teilweise erfolgreichen Sprengung, um die europäische Öffentlichkeit kriegsmüde zu machen, aber mit der Möglichkeit nach Ende des Krieges sofort der Lieferungen wieder aufnehmen zu können.
c.) Propagandakrieg gegen die USA führen, um die USA und Europa zu spalten (und die NATO zu zerstören)
d.) Das Putin das Verschleudern russischen Vermögens egal ist, sieht man ja durchaus an der Verbissenheit der russischen Kriegsführung in der Ukraine. Was machen da ein paar hundert Millionen für die Reparatur der Pipeline aus.

oder sollte der Betrag noch mehr aussagen?
(keine frotzelei von mir - interessiert mich wirklich.)

Und natürlich sind das alles nur Indizien - aber imho durchaus schlüssig

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