kayo schrieb am 11. November 2008 19:31
> Lebens eines Menschen gegen den Wert des Lebens eines anderen
> Menschen abzuwägen, sondern es geht darum, dass im Fall [A] mit 100
> Toten und im Fall [B] mit 1000 Toten zu rechnen ist. Also sagt das
> Verfassungsgericht nichts anderes, als dass das Leben von 900
> Menschen nichts wert sei. Die Entscheidung des Verfassungsgerichts
> ist in diesem Fall ausgesprochen peinlich, weil es sich selbst auf
> der Basis eines moralischen Grundsatzes, der zwar aller Ehren wert
> ist, sich aber auf etwas ganz anderes bezieht, ausmanövriert hat.
Ein grundsätzliches Problem bei einem Flugzeugabsturz ist das Wrack
und unsere Verfassungsrichter waren weise genug zu erkennen das man
Deine Fälle A und B gar nicht definieren kann. Die Probleme sind viel
zu grundsätzlich.
1. Wo ein abgeschossenes Flugzeug herunterkommt lässt sich nur in
engen Grenzen festlegen und je höher das Flugzeug fliegt, desto
größer ist das mögliche Aufschlaggebiet, selbst wenn das Flugzeug in
einem Stück herunterkommt ist es damit einigermaßen wahrscheinlich
das es genauso viele Opfer am Boden geben wird wie ohne Absturz. In
niedriger Höhe befindet sich das Flugzeug im "Zielanflug" und damit
in aller Regel mitten über einer Großstadt.
2. Bricht ein abgeschossenes Flugzeug auseinander, was extrem
wahrscheinlich ist, können die Wrackteile eine wesentlich größere
Fläche verwüsten, insbesondere wesentlich größere Bereiche in Brand
setzen, durch einen Abschluss würde man die gewünschte Wirkung der
Terroristen also häufig optimieren (der Reichstag steht dann
vielleicht noch, dafür ist Charlottenburg abgebrannt)
3. Es ist faktisch unmöglich zwischen einem Waffeneinsatz des
Flugzeuges oder einer Entführung der selben sicher zu unterscheiden,
Kamikaze könnte sich schließlich auch wie "wir wollen nur entführen"
aufführen.
4. Es eröffnet die Möglichkeit die Streitkräfte zum Helfershelfer zu
machen, indem man versucht die Staatsmacht von Entführung und
Waffeneinsatz eines Flugzeuges zu überzeugen.
Darüber hinaus dürften die Richter, im Gegensatz zu der versammelten
Politikerschar, schlau genug gewesen zu sein zu erkennen das die
Möglichkeit für einen Abschuss praktisch überhaupt nicht besteht. Bis
selbst die QRA Flugzeuge in der Luft sind fliegt eine Linienmaschine
fast 100 Kilometer...
Gruß, Thomas
> Lebens eines Menschen gegen den Wert des Lebens eines anderen
> Menschen abzuwägen, sondern es geht darum, dass im Fall [A] mit 100
> Toten und im Fall [B] mit 1000 Toten zu rechnen ist. Also sagt das
> Verfassungsgericht nichts anderes, als dass das Leben von 900
> Menschen nichts wert sei. Die Entscheidung des Verfassungsgerichts
> ist in diesem Fall ausgesprochen peinlich, weil es sich selbst auf
> der Basis eines moralischen Grundsatzes, der zwar aller Ehren wert
> ist, sich aber auf etwas ganz anderes bezieht, ausmanövriert hat.
Ein grundsätzliches Problem bei einem Flugzeugabsturz ist das Wrack
und unsere Verfassungsrichter waren weise genug zu erkennen das man
Deine Fälle A und B gar nicht definieren kann. Die Probleme sind viel
zu grundsätzlich.
1. Wo ein abgeschossenes Flugzeug herunterkommt lässt sich nur in
engen Grenzen festlegen und je höher das Flugzeug fliegt, desto
größer ist das mögliche Aufschlaggebiet, selbst wenn das Flugzeug in
einem Stück herunterkommt ist es damit einigermaßen wahrscheinlich
das es genauso viele Opfer am Boden geben wird wie ohne Absturz. In
niedriger Höhe befindet sich das Flugzeug im "Zielanflug" und damit
in aller Regel mitten über einer Großstadt.
2. Bricht ein abgeschossenes Flugzeug auseinander, was extrem
wahrscheinlich ist, können die Wrackteile eine wesentlich größere
Fläche verwüsten, insbesondere wesentlich größere Bereiche in Brand
setzen, durch einen Abschluss würde man die gewünschte Wirkung der
Terroristen also häufig optimieren (der Reichstag steht dann
vielleicht noch, dafür ist Charlottenburg abgebrannt)
3. Es ist faktisch unmöglich zwischen einem Waffeneinsatz des
Flugzeuges oder einer Entführung der selben sicher zu unterscheiden,
Kamikaze könnte sich schließlich auch wie "wir wollen nur entführen"
aufführen.
4. Es eröffnet die Möglichkeit die Streitkräfte zum Helfershelfer zu
machen, indem man versucht die Staatsmacht von Entführung und
Waffeneinsatz eines Flugzeuges zu überzeugen.
Darüber hinaus dürften die Richter, im Gegensatz zu der versammelten
Politikerschar, schlau genug gewesen zu sein zu erkennen das die
Möglichkeit für einen Abschuss praktisch überhaupt nicht besteht. Bis
selbst die QRA Flugzeuge in der Luft sind fliegt eine Linienmaschine
fast 100 Kilometer...
Gruß, Thomas