Ein Verbot wurde aber abgelehnt, da sie wohl zu bedeutungslos sei, was mich ziemlich ratlos zurückließ.
Für ein Verbot muss von der Partei eine konkrete Gefahr für die FDGO ausgehen. Das hat das Gericht bei der NPD (m.E. zu recht) verneint. Die Hürden für ein Parteiverbot sind eben aus guten Gründen sehr hoch.
Viele von denen sind mit Erreichen der Rente wieder zurück gekommen, weil sie sich im "goldenen Westen" einfach nicht verwurzeln konnten. Die Unterschiede in der Mentalität sind in dieser Generation oft einfach zu groß.
Meine Erfahrungen sind komplett gegenteilig. Die "Ossis" im Westen fallen überhaupt nicht auf, sie scheinen ihr "Ossitum" bei der Abwanderung abzulegen oder äußern es aus Konformitätsgründen nicht mehr - das vermag ich nicht zu unterscheiden.
Am deutlichsten wird das m.E. nach wie vor am Verhältnis zu Ausländern. Während im Westen mit seinem Ausländeranteil zwischen 10 und 20% (mit Migrationshintergrund fast das Doppelte) das Zusammenleben längst Alltag geworden ist, haben sie im Osten (Ausländeranteil um die 5%) noch immer einen gewissen Exotenstatus. Über Ausländer abwertend und schlecht zu reden ist noch immer eine Art Lagerfeuer, um das sich Ossis versammeln können, wo man sich ganz schnell einig ist und was dort auch noch einen Anstrich von Nonkonformismus und Systemkritik hat, weil einem ja schon die Fremdarbeiter aus Mosambik und Vietnam ("Fidschis") zu DDR-Zeiten von oben aufgedrückt wurden. Das ist ein Smalltalk-Thema wie das Wetter, wo sich alle einig sind oder die, die es nicht sind, den Mund halten. Das kenne ich so aus dem Westen nicht, ausländerfeindliche Sprüche werden da auf der Arbeit schon aus Gründen des Betriebsfriedens i.d.R. nicht geduldet und auch im privaten Umfeld muss man da mit erheblichem Gegenwind rechnen - allein schon, weil fast immer auch Ausländer oder Eingewanderte mit dabei sind. Das ist nicht erst seit 2015 so. Die Wandlung zum Einwanderungsland (man mag davon halten was man will, es ist einfach ein Faktum) hat der Osten nicht vollzogen.